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Channel: Rezepte – Gabriela Freitag-Ziegler
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Schnelles Wokgemüse quer durch den Garten

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Buntes Gemüse aus dem Wok ist eines meiner Lieblingsrezepte, für das ich hier endlich einmal ein wenig Werbung machen möchte. Mal mit Fleisch, mal ohne. Hin und wieder mit Tofu oder Ei. Mal mit chinesischen Nudeln gebraten, mal mit Basmati- oder Jasminreis als separater Beilage. Eigentlich ist das kein richtiges Rezept, eher eine Anregung, erfinderisch zu werden und zu kombinieren, was Garten, Gemüse- oder Supermarkt hergeben. Seit meine Kinder vor Jahren im Chinarestaurant gebratene Nudeln (anfangs „bitte mit ohne Gemüse“) für sich entdeckt haben, tobe ich mich regelmäßig im Wok kreativ aus.

Alles so schön bunt hier – Gemüse satt!

Immer dabei sind (Frühlings)zwiebeln, Ingwer und Knoblauch, Sesamöl und Sojasauce, meist auch Karotten und ganz viele frische Sojasprossen (die eigentlich Mungobohnensprossen sind, dazu unten noch ein kleiner Exkurs*). Wenn ich gut bin, habe ich letztere in einer Keimschale selber gezogen. Das braucht natürlich ein paar Tage Vorlauf. Dazu kommen je nach Saison diverse andere Gemüse, z. B.  Paprika, Zucchini, Champignons, Spitzkohl oder Weißkohl, (Mini-)Pakchoi, Spinat, Blumenkohl, Lauch. Und der Witz dabei ist, dass manche dieser Gemüse, die zumindest die Kinder nicht so toll finden, in dieser bunten Mischung kommentarlos mitgegessen werden. Schuld ist vermutlich die knackige Art der Zubereitung (da wird nichts bis zur Unkenntlichkeit verkocht) und eben der asiatische Touch. Der stammt zum Teil vom frischen Ingwer, dem Sesamöl und der Sojasauce. Außerdem von den Gewürzen. Ich mache es mir dabei manchmal leicht und nutze eine gute asiatische Würzmischung, die z. B. Szechuanpfeffer, Chili, Kardamom, Zimt, Curryblätter, Sternanis und Nelken enthält. Am besten schaut man genau auf die Zutatenliste, was da so drin ist. Daran kann man sich auch gut orientieren, um selber mit den passenden Einzelgewürzen zu experimentieren.

Ich liebe dieses Kochen im Wok. Denn es beginnt damit, dass ich alles Gemüse putze und in kleine Scheiben, Streifen oder Würfel schneide. Die liegen dann (wie beim Fernsehkoch) fix und fertig und sehr appetitlich vor mir und wandern der Reihe nach in den Wok – die mit der längsten Garzeit (z. B. Karotten) zuerst, die mit ganz kurzer (z. B. Sprossen, Pakchoi) zum Schluss. So füllt sich der Wok nach und nach und die immer bunter werdende Mischung schreit geradezu danach, fotografiert zu werden. Manchmal rufe ich sogar die Familie zusammen, damit sie einen bewundernden Blick in den Wok werfen möge. So toll sieht das aus.

Erst Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer anbraten

Erst Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer in einer Mischung aus Rapsöl und aromatischem Sesamöl anbraten.

Dann kommen die in Streifen geschnittenen Karotten dazu.

Dann kommen die in Streifen geschnittenen Karotten dazu …

Als nächstes gebe ich die Stängel vom Mini-Pakchoi dazu.

… etwas später die dickeren Enden vom Mini-Pakchoi.

Soll Fleisch dabei sein, schmecken uns Bio-Hähnchen oder -pute am besten. Die schneide ich in kleine Stücke oder Streifen und mariniere sie mindestens eine halbe Stunde vorher in einer Marinade aus Sojasauce, Olivenöl und etwas Speisestärke. Ich brate die Fleischstücke immer in einer separaten Pfanne an. Man kann sie auch direkt mit in den Wok geben – das spart Spülkram; in einer separaten Pfanne gelingen sie mir aber besser. Auch die chinesischen Nudeln müssen kurz (2 – 3 Min.) in einem Extra-Topf kochen. Das Gleiche gilt für die Variante mit Reis als Beilage. Der braucht allerdings etwas länger. Daher setze ich den Reis schon auf, bevor das Gemüse in den Wok wandert.

Die Stücke von Bio-Hähnchen- oder Putenbrust brate ich in einer separaten Pfanne an.

Die Stücke von Bio-Hähnchen- oder Putenbrust brate ich in einer separaten Pfanne an. So werden sie knuspriger.

 

Gegen Ende der Garzeit kommen die zarten Blätter vom Pakchoi in den Wok.

Gegen Ende kommen die zarten Blätter vom Pakchoi in den Wok und…

 

... und die frischen Sojasprossen.

… die frischen Mungobohnensprossen. 1 Minute mitbraten, länger braucht es nicht.

Ist das ganze Gemüse drin, würze ich alles mit reichlich Sojasauce und Gewürzen oder besagter Gewürzmischung. Dann kommen das Fleisch und die Nudeln dazu und alles schmurgelt noch einmal kurz gemeinsam. Wer mehr Sauce möchte, löscht mit etwas Wasser ab. Nach „mehr Sauce“ schreien meine immer bei der Reisvariante.

 

Als letztes gebe ich die separat gekochten Nudeln zum Gemüse

Als Letztes wandern die separat gekochten Nudeln zum Wokgemüse.

Es ist angerichtet: Chinesische Nudeln mit viel Gemüse

Fertig: Chinesische Nudeln mit ganz viel Gemüse!

Prima machen sich übrigens auch Erdnüsse oder Cashewkerne in der bunten Mischung. Aber am besten höre ich an dieser Stelle mal mit der Schwärmerei auf. Vielleicht ist euch sowieso schon das Wasser im Mund zusammen gelaufen und ihr habt Lust, kreativ zu werden. Ich weiß nicht genau, woran es liegt, aber beim Kochen im Wok, ergibt sich das irgendwie ganz von selbst. Ansonsten gibt es natürlich auch viele richtige Rezepte, die einem auf die Sprünge helfen.

*Sojasprossen oder Mungobohnensprossen?

Jahrelang habe ich im Asia-Shop frische Sojasprossen, lose verpackt, gekauft. Bis mich der nette Verkäufer neulich darüber aufklärte, das seien in Wahrheit Mungobohnensprossen. Aha. Das war mir nicht klar. Die Deutschen könnten das nicht richtig auseinander halten, meinte er lapidar.  Peinlich, ich habe also zuhause ein wenig recherchiert und schnell diverse Veröffentlichungen zum Thema „falsche“ Sojasprossen, z. B. bei der BZfE gefunden. Offensichtlich gehe den Leuten der Begriff besser über die Lippen, heißt es auch bei Eatsmarter.  Kein Wunder, denn selbst die Autoren dieses Warenkundeartikels erklären zu Anfang zwar, dass es sich um zweierlei handelt; im Folgenden benutzen sie dann aber konsequent die falsche Bezeichnung. Erbsenzählerei? Finde ich nicht, eher Verbraucherverwirrung, denn die frischen, knackigen Sprossen, die ich für meine Wokgerichte nutze und die ja auch in vielen Rezepten als Sojasprossen in der Zutatenliste stehen, sucht man im Bio- oder Supermarkt unter diesem Namen vergeblich. Weil es eben Mungobohnensprossen oder -keimlinge sind und das steht dann genau so auch auf dem Etikett. Echte Sojabohnensprossen gibt es bei uns stattdessen eher als Konserve bzw. im Glas, eingelegt mit diversen Zutaten, ein völlig anderes Produkt also…

Habe ich jetzt mehr verwirrt als aufgeklärt? Ich hoffe nicht. Beim nächsten Einkauf im Asien-Laden werde ich den Händler jedenfalls ausdrücklich dafür loben, wie frisch seine Mungobohnensprossen heute wieder sind. Von wegen, die Deutschen kennen den Unterschied nicht 😉

 

 

 

 

 


Israel kulinarisch – Im Food Report 2018 und Kochbuch von Mirko Reeh

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Bereits seit ein paar Wochen wartet „Israel – Kulinarische Reise mit Mirko Reeh“ darauf, von mir gelesen zu werden. Seit ein paar Tagen liegt nun auch noch der „Food Report 2018“ vor mir. Das trifft sich gut, denn auch im Food Report spielt die israelische Küche dieses Mal eine Hauptrolle. So kann ich meine kleine Fortbildung in Sachen „Israel kulinarisch“ gleich von zwei Seiten angehen. Aber der Reihe nach:

Kulinarische Reise mit Mirko Reeh

Dieses Buch ist eine Gemeinschaftsarbeit des aus TV und Radio (mir bisher un)bekannten Kochs Mirko Reeh und der mir persönlich bekannten Texterin Barbara Stromberg :-) Wie der Name schon sagt, ist es mehr als nur ein Kochbuch. In der ersten Hälfte wird der Leser von Anfang an in den Bann der israelischen Küche gezogen. Begeistert berichten die Autoren über die Ursprünge und Vielfalt dieser Koch- und Esskultur, über traditionelle Einflüsse und moderne Strömungen. Ich muss zugeben, ich wusste bisher recht wenig darüber. Klar, Hummus, Falaffel und Taboulé – das kennt man. Aber aus welchem Land des Nahen Ostens stammen die Rezepte ursprünglich? Wirklich aus Israel? Darüber lässt sich streiten und wird zuweilen leider auch heftig gestritten. Man kann es aber auch bleiben lassen, meinen die Autoren. Denn genau das macht die israelische Esskultur aus: Sie sei – nein, kein Schmelztiegel unterschiedlichster Kulturen – sondern

eine Mischung vieler Geschmacksrichtungen, die wie die Einzelsteinchen eines Mosaiks ein Gesamtbild entstehen lassen.

Dazu gehören wichtige Hauptzutaten wie Hülsenfrüchte, Oliven und Olivenöl, Sesam, Trockenfrüchte, diverses Obst (Zitrusfrüchte!) und Gemüse (Auberginen!), außerdem reichlich und viele verschiedene Kräuter und Gewürze. Typisch ist aber vor allem eine besondere Freude, gemeinsam zu essen und zu genießen und die Wertschätzung der Lebensmittel.

Nachdem ich mir also auf den ersten Seiten den Mund wässrig gelesen habe, gab es direkt ein schnelles Hummus mit Kichererbsen aus dem Glas. Die sparen das lange Einweichen, wenn man nicht vorausschauend geplant und plötzlich Appetit auf diese Köstlichkeit bekommen hat. Auf jeden Fall einkaufen gehen muss man für die Gewürzmischungen Raz El Hanout, Zatar oder Harissa. Die dafür benötigten Einzelgewürze wie Koriandersamen oder Kreuzkümmel finden sich vermutlich nur bei den wenigsten im Fundus. Einmal gemixt, hat man dann aber schnell die wichtigsten Komponeten für z. B. „Gebratene Aubergine mit gewürztem Joghurt“ (1 El Zatar), „Gebackenen Kürbis mit Raz El Hanout und Amba“ (2 El Raz el Hanout) oder „Schakschuka“ (2 EL Harissa) parat.

Israel in Hanni Rützlers Food Report 2018

Auch die Trendforscherin Hanni Rützler war für das Gastro-Kapitel des neuen Food Report der israelischen bzw. der levantinischen Küche auf der Spur. Denn wichtige Impulse kommen auch aus Syrien, Jordanien und dem Libanon. Dass Israel mittlerweile die kulinarische Führungsrolle im Nahen Osten übernommen hat, liegt für sie u.a. an der

Offenheit gegenüber anderen Kulturen, der Innovationsfreude und dem unideologischen Zugang zum Essen.

Dennoch entwickele sich gerade erst etwas, das vielleicht in Zukunft „israelische Küche“ oder „neue levantinische Küche“ genannt werden könne. Auch für Rützer geht es dabei weniger um Zutaten, sondern mehr um die Art zu essen, nämlich casual. Das meint auch die von den Arabern übernommenen Tischsitten. Die kommen oft ganz ohne Teller oder Besteck aus. Stattdessen bedient man sich mittels Fladenbrot aus den unzähligen Schüsselchen mit warmen oder kalten „Mezze“, die sich wie Vorspeisen oder Tapas auf dem Tisch verteilen. Das passe auch perfekt zu der sich ausbreitenden Sharing-Kultur bei uns:

Wer entspannt dazu bereit ist, das Auto oder die Wohnung mit anderen zu teilen, der teilt auch gerne die Teller – und kommt damit in den Genuss von mehr.

Und noch ein weiterer Trend sorgt dafür, dass die israelische Küche bei uns immer beliebter wird: Frisches Gemüse und Hülsenfrüchte sind die Basis vieler Rezepte, die so per se vegetarisch oder vegan sind. Es erübrigt sich also, mühsam nach Ersatzprodukten für die Fleischkomponente zu suchen.

Einen schnellen Eindruck in bewegten Bildern liefert Nahost ganz nah – Hanni Rützler über die Esskultur in Israel. Die kurze Reportage entstand bei Hanni Rützlers Vor-Ort-Recherchen für den Food Report. Darin geht es unter anderem um die Wertschätzung von gutem Fleisch – auch das eine Sache, von der wir Europäer uns eine Scheibe abschneiden können.

 

Mein Wirsingstrudel auf dem Biohof Bursch

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6.30 Uhr aufstehen an einem Samstag? Was man nicht so alles für Gemüse frisch vom Feld auf sich nimmt. Für Punkt 8 Uhr hatte uns nämlich Lothar vom Biohof Bursch eingeladen, um das zu ernten, was wir Foodblogger ab 10 Uhr für die Hofladen-Kundschaft zubereiten wollten. Denn nach zwei gemütlichen Hofrundgängen im Winter und Frühsommer mussten wir jetzt mal so richtig ran.

Erkenntnis Nr. 1: Auch im Sommer ist man auf dem Acker mit Gummistiefeln top ausgerüstet, wenn es nachts gewittert hat.

Erkenntnis Nr. 2.: Wer mit Foodbloggern ernten geht, kann nie genug Zeit einplanen.

Denn die halten jeden Handgriff vom Feld bis zum fertigen Essen fotografisch fest und das kann dauern… Außerdem sind die Felder mit Bio-Gemüse bei Bursch so weitläufig verteilt, dass das Ganze zu einer regelrechten Landpartie durchs Schlaraffenland ausartete.

Fotostopp und Mangoldernte

Alles halb so wild, wenn ich nicht ausgerechnet Wirsingstrudel geplant hätte. Der ist zwar kein Hexenwerk, braucht aber ein wenig Zeit und Geschick. Bis schließlich jeder seinen Platz in der Küche gefunden und der Redakteur vom General Anzeiger sein Gruppenbild geschossen hatte, war es dann doch 10.30 Uhr und ich musste mich ganz schön sputen. Schließlich waren für 12 Uhr erste Kostproben angekündigt. Tatsächlich kamen meine beiden Strudel pünktlich goldgelb und duftend aus dem Ofen und beim Publikum ziemlich gut an. Der eine hatte zwar mehr Gemüsefüllung abbekommen als der andere und perfektes Fingerfood waren sie auch nicht gerade. Aber für mein erstes Kochen mit Foodbloggern bin ich zufrieden.

Wirsing nicht nur im Winter

Wer sich wundert, warum ich ausgerechnet Wirsing verarbeitet habe, denkt bestimmt, dass sei ein typisches Wintergemüse. Das stimmt für den robusten Herbst- und Dauerwirsing, der in großen Mengen ab September und durch den ganzen Winter hindurch geerntet wird. Er lässt sich außerdem mehrere Monate lang lagern. Es gibt aber auch frühe Sorten, die im späten Frühling bis Sommer angebaut werden. So ist Wirsing also fast das ganze Jahr über zu haben. Die beiden Exemplare für meinen Wirsingstrudel bei Bursch gehörten noch zur Sommersorte.

 

 

Was ich nicht mehr geschafft habe: Nebenbei auch noch die anderen Blogger beim Kochen zu fotografieren oder ihre köstlichen Sachen zu probieren. Schade, denn alles sah sehr appetitlich aus und wurde von der Hofladen-Kundschaft mit reichlich Lob genossen. Und auch mein Gruppenbild ist vor lauter Aufregung total verwackelt; gut dass der Mann von der Zeitung und die anderen Foodblogger routinierter waren :-) Wer also noch mehr Bilder von frischem Demeter-Gemüse und Foodbloggern in Aktion sehen möchte, klickt sich durch die Blogs der KollegInnen, die ich hier verlinkt habe.

Berichte und Rezepte der Foodblogger

Quelle: General Anzeiger

Quelle: General Anzeiger

 

Wie alle meine Beiträge spiegelt auch dieser meine persönlichen Eindrücke wider und ich habe dafür keinerlei Honorar bekommen. Ich bedanke mich aber bei Lothar Tolksdorf und dem Biohof Bursch für den Blick hinter die Kulissen der Obst- und Gemüseerzeugung.

 

 

 

 

#herbstschlemmerei mit Rote-Bete-Quiche plus Walnüssen aus dem eigenen Garten

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Ich muss zugeben: Sooo gerne mag ich Rote Bete nicht und der Rest der Familie ist auch eher skeptisch. Aber da letzte Woche drei Prachtexemplare in meiner Bio-Gemüsekiste lagen, habe ich mir eine spezielle Quiche ausgedacht, um mir und meinen Lieben die herbstliche Knolle schmackhaft zu machen.  Das hat fast geklappt: Dreiviertel der Familie fand das Ergebnis sehr gelungen. Ein Viertel hat sich nicht getraut, zu probieren. Sehr schade, vielleicht beim nächsten Mal. Bis dahin werde ich aber erst noch einmal die Farbe wechseln. Das Rezept klappt nämlich mit Kürbis (z. B. Hokkaido) genauso gut. Die Variante schmeckt der ganzen Familie. Hier geht es zum Rezept für meine Rote-Bete-Quiche mit Ziegenfrischkäse und Walnüssen.

Drei Rote Bete-Knollen

Frische Rote Bete aus der Bio-Gemüsekiste

Rote Bete hat jetzt im Oktober Hauptsaison. Da sie sich aber länger lagern lässt, ist sie auch ein klassisches Wintergemüse. Für bequeme Zeitgenossen gibt es bereits gekochte und in Vakuum verpackte Rote Bete im Supermarkt. Mir schmeckt die nicht so gut, aber als schnelle Alternative finde ich sie völlig o.k.

Rote Bete-Quiche mit Ziegenfrischkäse und Walnüssen

So sieht die Rote-Bete-Quiche aus, bevor sie in den Backofen kommt

Viele weitere tolle Rezepte für den Herbst finden sich auf den Foodblogs der BloggerInnen unten im Banner und unter #herbstschlemmerei bei Facebook und Instagram. Danke für diese schöne Idee und Anregung zum Mitmachen. Denn obwohl der Herbst ja wirklich so viel leckeres Obst und Gemüse im Angebot hat, werde ich immer etwas wehmütig, wenn die Saison der leckeren Sommergemüse und -früchte zuende geht 😉

Blogevent Herbstschlemmerei

#Foodblogbilanz16 – zwischen kritisch und köstlich

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Jahresrückblick 2016Eine persönliche Bilanz über den eigenen Blog ziehen? Das stand schon länger auf meiner To-Do-Liste. Nun hat mir Sabine Schlimm den nötigen Schubs gegeben. Denn auf ihrem Blog Schmeckt nach mehr sammelt sie heute meine und die Rückblicke vieler anderer Foodblogger. Danke für diesen Schubs, liebe Sabine. Und danke an alle, die mich auch in meinem dritten Jahr als Bloggerin davon überzeugt haben, dass sich der Aufwand lohnt!

1. Was war 2016 dein erfolgreichster Blogartikel?

Das war ganz klar Was Oecotrophologen von Foodbloggern lernen können und anders herum. Damit könnte ich meinen Jahresrückblick auch fast schon beenden. Denn in diesem Beitrag steckt bereits viel Persönliches, finden sich Gedanken und Wünsche, die ich nach einem tollen Austausch mit Kolleginnen in München erstmal sacken lassen musste und dann hier sortiert habe. Dazu gehört die weise Erkenntnis, dass wir studierten und dadurch oft reichlich verkopften Ernährungswissenschaftlerinnen uns im Umgang mit Social Media von den Foodbloggern und ihrer Kreativität und Leichtigkeit manchmal eine Scheibe abschneiden können. Wir arbeiten dran, versprochen! Dafür teilen wir immer gerne unser Fachwissen zu Lebensmitteln und Ernährung, wenn wir damit jemandem weiterhelfen können.

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?

Die zum Glück wieder aufgeflammte Diskussion um das Kükenschreddern hat mich zu dem Beitrag Bitte auch zu Ostern Bio-Eier kaufen motiviert.  Seitdem kaufe ich (fast) nur noch Eier von der Bruder-Hahn-Initative. Das „fast“ muss ich leider dazuschreiben, denn schließlich stecken in vielen Fertigprodukten, z. B. Keksen, dann doch Eier, die nicht Bio sind und erst recht nicht von Betrieben stammen, die die Hähnchenküken mitaufziehen. Ein schwieriges Thema, mit dem ich noch lange nicht fertig bin.

Noch lange nicht fertig bin ich auch mit der Idee, eigentlich ganz auf Fleisch verzichten zu wollen. Ich weiß, dass sich unter den Foodbloggern (und ihren Lesern) viele Vegetarier tummeln. Daher ist mir das auch ein bisschen peinlich. Aber warum gerade ich den letzten Schritt zur Vegetarierin bisher nicht geschafft habe, habe ich in Vegetarier werden ist gar nicht so einfach beschrieben. Immerhin: Zumindest kommt bei uns (fast) – da muss der Ehrlichkeit halber wieder dieses Wort hin – nur Bio-Fleisch und -Wurst auf den Tisch. Außerdem koche ich sehr oft ohne Fleisch, probiere neue vegetarische Rezepte aus und gebe die Hoffnung nicht auf, irgendwann ganz auf Fleisch verzichten zu können.

©BLE, Bonn/Foto: Thomas Stephan

Gemüse statt Fleisch

Um etwas Ähnliches ging es in meinen Eindrücken von der Veganfach 2016. Nachdem ich im Mai 2014 noch geschrieben habe, der Vegan-Hype geht mir langsam auf die Nerven, habe ich spätestens auf dieser Messe im Herbst meine Meinung ein Stück weit geändert. Viele Hersteller versuchen nicht nur, Profit aus der veganen Welle zu schlagen, sondern bieten wirklich gute Lebensmittel an, hinter denen sie mit voller Überzeugung stehen. Beeindruckt hat mich auch die Begeisterung und Toleranz der Menschen, mit denen ich in Köln gesprochen habe – selbst, wenn ich mich als (noch) Fleischesserin geoutet habe…

3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?

Ich bin ein großer Fan von Johanna Bayer, die in ihrem Blog „Quark und so“ kein Blatt vor den Mund nimmt, z. B. in Kesselfleisch und Milzwurst – ein Tabu? Über Innereien, Manieren und Vegetarier. Wie sie darin das Drama beschreibt, das sich entspinnt, als sie sich in heiterer Geburtstagsrunde die traditionelle Herstellung von Kesselfleisch erklären lässt… einfach herrlich. Jedes Mal, wenn ich einen Post von Johanna anklicke, denke ich „puh, schon wieder so lang“. Aber jedes Mal lese ich bis zum Schluss, weil ich vorher einfach nicht aufhören kann.

Gut gefallen hat mir auch der Beitrag von Friedhelm Mühleib auf seinem „Tellerrandblog“ Wohlan denn, Herz, trinke Kaffee und gesunde! Ein schönes Beispiel mal wieder, wie das so ist mit der viel zitierten wissenschaftlichen Studienlage zu Ernährungs- und Gesundheitsthemen – oft schwierig zu interpretieren und scheinbar noch schwieriger, darüber unabhängig und seriös zu schreiben. Tja, diese Studienlage ist eben nicht in Stein gemeißelt. Trotzdem bin ich nicht der Meinung, dass man es daher gleich ganz sein lassen kann. Aber ein bisschen mehr auf den eigenen Bauch hören, ist bestimmt nicht verkehrt.

Sehr wichtig fand ich den Beitrag von meiner Kollegin Melanie Kirk-Mechtel und – Überraschung! – auch dabei ging es um vegane Ernährung. Dazu hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung in diesem Jahr nämlich ein Positionspapier veröffentlicht. Melanie erklärt in Kritik an der DGE-Stellungnahme zur veganen Ernährung, warum die Art, wie diese Stellungnahme (bzw. eben nur Teile davon) veröffentlicht wurde, die Veganer auf die Barrikaden rief.

4. Welches der Rezepte, die du 2016 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?

Da ich ja nur hin und wieder ein Lieblingsrezept veröffentliche (sollte ich öfter?), fällt die Auswahl leicht. In diesem Jahr waren das die Vegetarischen Frikadellen aus Sellerie und Vollkornreis. Die mache ich seit Jahren – vor allem im Winter – alle paar Wochen, wenn mir sonst nichts einfällt. Bei diesem Rezept gefällt mir besonders, dass ein Gemüse, das ich eigentlich nicht mag, durch die Art der Zubereitung so schlau verpackt wird, dass es richtig köstlich schmeckt.

5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2016 beschäftigt? Und hast du es gelöst?

Champignons mit Pestofüllung zum GrillenDas war Aluminium beim Grillen – Fluch oder Segen? Ich hatte mich schon länger gefragt, warum in vielen Rezepten kommentarlos dazu geraten wird, Fleisch in Aluminiumschalen oder Gemüse in Aluminiumfolie auf den Grill zu legen. Für diesen Artikel habe ich das Ganze dann endlich ordentlich recherchiert. Fazit Nr. 1: Wer Fleisch grillt, kann mit Alufolie verhindern, dass krebserregende Stoffe entstehen. Damit man dann aber nicht zu viel Aluminium aufnimmt (auch nicht gesund) darf das Grillgut – egal, ob Fleisch, Fisch oder Gemüse -, erst später gesalzen oder mit Zitrone gewürzt werden. Fazit Nr. 2: Wer nur total selten den Grill anschmeißt, braucht sich über beides nicht so viele Gedanken zu machen.

6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?

Jahr der HülsenfrüchteSpontane Antwort: Hülsenfrüchte! Angespornt durch das Jahr der Hülsenfrüchte (und durch die diversen Artikel und Blogposts, die ich dazu geschrieben habe), habe ich immer wieder neue Rezepte mit Erbsen, Linsen, Kichererbsen oder Bohnen ausprobiert: Indische gelbe Erbsensuppe, Kichererbsen-Curry mit Spinat, Blumenkohl-Curry mit Möhren und roten Linsen, Sommer-Salat mit Lentilles de Puy, Kichererbsen zum Knabbern aus dem Backofen, weiße Bohnen mit rote Bete und Schafskäse, Hummus, Linsenbratlinge…

Ich habe aber nicht nur Hülsenfrüchte gekocht, was das Zeug hielt, sondern auch im Bioladen oder Supermarkt nach spannenden Innovationen Ausschau gehalten: Den Nudeln aus roten Linsen gönne ich vielleicht noch eine zweiten Versuch, die konnten uns beim ersten Mal nicht überzeugen. Vermutlich habe ich sie einfach zu lange gekocht. Und auch beim veganen Brotaufstrich auf Lupinen-Basis müssen wir noch ein paar Sorten ausprobieren, bis wir die richtige gefunden haben.

7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf dein Blog gekommen sind?

Sehr gut gefällt mir der Suchbegriff „Grünkernbratlinge ohne Ei“. Der spricht natürlich dafür, wie viele Leute nach veganen Rezepten suchen. Besonders gut finde ich daran, dass sie nicht nur nach Quinoa oder Chiasamen suchen, sondern eben auch noch nach dem guten alten Grünkern (= unreifer Dinkel). Der wächst nämlich in Deutschland und muss nicht erst vom anderen Ende der Welt zu uns importiert werden. Vergeblich sucht man ihn aber heute leider in manchen Supermärkten. Dort musste er seinen Regalplatz offensichtlich an die neuen Trendlebensmittel abgeben. Sehr schade!

8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2017?

Viele neue Ideen und mehr Mut, manchmal etwas frecher zu schreiben. Und natürlich wünsche ich mir viele neue Leserinnen und Leser und sehr gerne auch mehr Austausch mit anderen Foodbloggern. Dazu gelobe ich Besserung, was das Lesen, Teilen und Kommentieren von deren Beiträgen angeht. Leider fehlt mir dazu oft die Zeit im ewigen Spagat zwischen Job und dem, was sonst alles so ansteht 😉

 

 

 

(Keine) Zeit zum Kochen?!

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Schnelle Gemüsesuppe Gemüsesuppe vor dem Pürieren

Bis in die wichtigsten Nachrichtensendungen und auf die Titelseiten der Tageszeitungen schafften es gestern und heute die Ergebnisse von Minister Schmidts jüngstem Ernährungsreport 2017 „Deutschland, wie es isst“. Bereits im ersten Kapitel sträuben sich mir die Nackenhaare. Denn dort werden Zahlen präsentiert, nach denen „gut schmecken“ und „gesund sein“ den Leuten am wichtigsten ist. Gleichzeitig greifen immer mehr Menschen zu Fertiggerichten. Klar können die – theoretisch – auch gesund sein, sind die meisten aber in der Praxis nicht: zu fett, zu süß, zu salzig. Deswegen treffen sie offensichtlich auch den Geschmack vieler Leute, die sich nämlich genau daran gewöhnt haben. Anders lässt sich für mich nicht erklären, wie das alles zusammen passt.

Außerdem verstehe ich nicht, wie das Berichten, Fotografieren und Reden über’s Essen und Kochen so im Trend liegen kann und das Selberkochen dann doch immer weniger. Die Antwort darauf lautet oft, die Menschen hätten keine Zeit zum Kochen bzw. würden sich keine Zeit mehr dafür nehmen. Das frustriert mich extrem und eigentlich möchte ich in so einer Welt nicht leben. Denn das zeigt, wie sehr dem „Durchschnittsdeutschen“ das Können abhanden gekommen ist, aus wenigen frischen Zutaten ein schnelles, leckeres und gesundes Essen zu zaubern. Und es ist ein Zeichen dafür, wie sich die Prioritäten verschoben haben. Denn ich glaube nicht, dass wir heute grundsätzlich unter so großem Zeitmangel leiden. Diese so kostbare Zeit wird einfach für andere Dinge (z. B. mit dem Smartphone daddeln … ) verbraucht.

20 Minuten für eine frisch gekochte Gemüsesuppe

Schnelle Gemüsesuppe Gemüsesuppe nach dem Pürieren

Ein schnelles Essen kann z. B. eine Gemüsesuppe sein, für die man in 5 Minuten eine bunte Mischung an Gemüse der Saison putzt und in grobe Stücke schneidet. Mit Wasser und etwas Gemüsebrühe 15 Minuten köcheln lassen, einen Schuss Sahne, frische Kräuter dazu, pürieren, fertig! Das ist gerade jetzt im Winter ein wirklicher Genuss oder meinetwegen auch Seelenfutter. Viel schneller ist eine Tiefkühlpizza auch nicht auf dem Tisch. Auch viele andere Gerichte dauern nicht lange, wenn man ein wenig Routine hat. Aber genau hier liegt wohl das Haar in der Suppe. Diese Routine haben viele Menschen heute leider nicht mehr oder bekommen nicht die Chance, sie zu entwickeln. Umso besser, dass Kinder und Jugendliche grundsätzlich – laut Ernährungsreport jedenfalls – Lust zum Kochen haben. Wenn sie das nicht zuhause in die Tat umsetzen, warum dann nicht in der Schule? Daher finde ich die Idee, Kochen auf den Unterrichtsplan zu setzen, grundsätzlich gut. Ich bin gespannt, ob da irgendwann was draus wird.

 

 

Mein Fernsehdebüt im WDR zu heimischem Wintergemüse

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Quelle: WDR Quelle: WDR

Gestern ging es in der WDR-Servicezeit um Wintergemüse bzw. alte Sorten, die heute nicht mehr so gefragt sind. Wer mag, kann sich den Beitrag und meine Rolle darin gerne noch einmal ansehen. Beides findet sich noch bis Januar 2019 unter

Heimisches Gemüse – Fitmacher für den Winter

auf den Seiten des WDR. Insgesamt fünf Minuten Sendezeit waren das Ergebnis von für mich zwei Drehtagen. Aber wenn es die richtigen Leute gesehen haben, hat sich der Aufwand gelohnt. Die richtigen, das wären z. B. diejenigen, die bisher mit Steckrüben, Pastinaken und Petersilienwurzeln so rein gar nichts anzufangen wussten. Die richtigen wären aber auch Menschen, die solche heimischen Gemüse zwar kennen, aber oft trotzdem zu Paprika, Tomaten und Brokkoli aus Spanien oder Kopfsalat aus dem Gewächshaus greifen. Das ist ja kein Verbrechen und gesund ist jegliches Grünzeug sowieso. Aber gerade jetzt lässt sich der Speiseplan so herrlich mit den alten Sorten bereichern.

Für mich persönlich hat es sich auch gelohnt. Denn bei einer Produktion für einen Fernsehbeitrag mitzumachen ist schon eine ganz andere Sache als alles, was ich sonst so auf dem Tisch habe. Da reicht es nicht, dass man sich überhaupt vor die Kamera traut, sondern gilt es auch noch, das Wesentliche so kurz und knackig wie möglich rüberzubringen. Ich hoffe, dass mir das halbwegs gelungen ist. Am meisten gefreut habe ich mich über die tollen Reaktionen der Kunden, die ich im Supermarkt beobachtet und befragt habe. Ich hatte wirklich den Eindruck, dass manche total dankbar waren, eine neue Idee für eine köstliche warme Suppe als Alternative zum kalten Tomatensalat bekommen zu haben.

Schnelle Rezepte für Steckrüben, Petersilienwurzeln und Pastinaken

Wer neugierig oder hungrig geworden ist, kann sich meine Rezepte hier in einer ausführlichen Version anschauen und ausdrucken.

 

Das (wahrscheinlich) nachhaltigste Kochbuch der Welt?

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Seine Erfinder, die Gründer des Startups Feierabendglück, bezeichnen es als „Das (wahrscheinlich) nachhaltigste Kochbuch der Welt“. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall steckt viel Nachhaltigkeit im Gesamtkonzept. Sein Kern ist ein Kochbuch, das in Wahrheit eine Rezeptkartensammlung in der Dose ist. Es ist vollständig biologisch abbaubar (die Karten) bzw. recyclebar (die Weißblechdose). Von jedem Kauf gehen 1,50 Euro an die Genossenschaft BioBoden, die damit Land für den Bioanbau in Deutschland erwirbt. Wie das alles funktioniert, wird auf den „Greencards“ erklärt. Dort finden sich dann auch die Links zu den Webseiten der Kooperationspartner mit Anregungen für “ grüne Finanzen, nachhaltigen Konsum oder Urlaub mit gutem Gewissen“.

Die findet man natürlich auch auf den zugehörigen Seiten der Jungunternehmer im Internet, inklusive Shop und einer weiteren interessanten Geschäftsidee, der Feierabendtüte. Die können Unternehmen im Abo bestellen und ihre Mitarbeiter so einmal pro Monat mit den kostenlosen Zutaten für ein Feierabendrezept beschenken. Eine super Idee, wenn es denn derart spendable Unternehmen gibt. Überhaupt ist das ganze Konzept rund und schön, mir allerdings zum Teil etwas zu werblich. Jedenfalls, wenn man den Fokus auf’s Kochen legt. Aber das Ganze soll eben mehr als ein etwas anderes Veggie-Kochbuch sein und vermutlich braucht es die Menge an Partnern, nicht nur, um die Welt zu verändern, sondern auch, um davon leben zu können…

52 Rezepte – vegetarisch, vegan und bio

Da ich keine Expertin für Nachhaltigkeit in allen seinen Facetten, wohl aber für lecker Essen, gesunde Ernährung und saisonale Lebensmittel bin, habe ich mir die Rezepte daraufhin etwas genauer angeschaut. Damit die nachhaltig sind, sind alle vegetarisch und  komplett aus Bio-Zutaten zu kochen. Beherzigt man, was wann Saison hat, soll jedes Essen pro Nase maximal 3,50 Euro kosten. Für ein 100-prozentiges Bio-Essen ist das in Ordnung, denke ich. Und auch die Saisonauswahl der Gemüse ist o.k. Hier hätten für meinen Geschmack noch ein paar mehr (alte) Gemüsearten dabei sein dürfen, die im Winter eine Rolle spielen, z. B. Schwarzwurzeln, Grünkohl oder Steckrüben. Was das für wichtige Alternativen zu Tomaten und Kopfsalat im Winter sind, scheint ja dank aktueller „Gemüsekrise“ so langsam in den Köpfen anzukommen. Man – und vor allem ein nachhaltiges Kochbuch – kann es aber einfach nicht oft genug wiederholen.*

Natürlich ist die Auswahl bei 52 Rezepten recht begrenzt. Mein Vorschlag für die nächste Auflage: Einfach die ein oder andere Variante mit Auberginen oder Kürbis oder einige der simpleren Rezepte wie „Weißer Spargel mit zerlassener Butter, Parmesan und Kartoffeln“ weglassen. Dann entstünde Platz für Zubereitungstipps von Gemüse, das nicht so bekannt ist.

Was mir richtig gut gefällt

Die meisten Rezepte kommen mit wenigen guten Zutaten aus. Alles ist ruckzuck fertig, das schnelle Feierabendglück eben. So kann sich niemand rausreden, keine Zeit oder Lust zum Kochen zu haben. Und auch das Argument „ich kann nicht kochen“ zieht hier nicht: Wem Zutatenliste und Anleitung nicht reichen, der kann sich das zu jedem Rezept gedrehte Kochvideo anschauen. Es zeigt im Zeitraffer, wie alles gemacht wird – ein echter Mehrwert, vor allem für Kochanfänger und Menschen, die auf bewegte Bilder stehen.

Was mir nicht so gut gefällt

In puncto Gesundheit gibt es noch Luft nach oben. Damit werben die Autoren allerdings auch nicht. Trotzdem: Es gibt kein Rezept, das Vollkornmehl oder -getreide enthält. Die Reisgerichte werden mit Basmati-, Jasmin- oder Risottoreis gekocht. Oft gehört das so, keine Frage. Wenigstens eine Variante mit Vollkornreis hätte aber gezeigt, wie sich der verwenden lässt. Außerdem kommt für meinen Geschmack manchmal etwas zu üppig Sahne in die Suppe oder Pastasoße. Und auch beim Öl wird nicht gespart. Da fehlen dann auch schon mal konkrete Mengenangaben. Kein Problem für erfahrene Köche, wohl aber für Anfänger.

Was man denen auch schon auf der Rezeptkarte verraten und nicht erst im Video zeigen sollte ist, dass Butternutkürbis (im Gegensatz zum Hokkaido) zu schälen ist – vermutlich wurde das schlichtweg vergessen. Bei den Videos ist mir übrigens aufgefallen, dass die Teige immer von Hand mit dem Schneebesen gerührt werden. Soll hier Strom gespart werden, weil das nachhaltiger ist? Ich benutze dafür jedenfalls immer einen Mixer 😉

Fertigprodukte als schnelle Zutaten

Geteilter Meinung kann man über Zutaten wie fertigen Quicheteig, Schupfnudeln oder Kürbisnockerl, Grünkernburger- oder Falaffelmischung sein. Ganz ehrlich: Ich benutze auch hin und wieder solche praktischen Helferlein, wenn es schnell gehen muss. Aber irgendwie ist das hier nicht so ganz durchdacht, habe ich den Eindruck. Denn ein Mürbeteig für eine Quiche ist wirklich schnell selbst gemacht und die Zutaten sind immer im Haus. Zehn Wraps backen ist im Vergleich dazu deutlich mühsamer – da greife ich persönlich eher mal zum Fertigprodukt.

Mein Fazit

Ein durchaus gelungenes und sehr sympathisches Gesamtkonzept. Das eigentliche Kochbuch – auch die etwas unübersichtliche Geschichte mit den Karten – überzeugt mich aber nicht komplett. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass es für Leute, die ein wenig zum Kochen geschubst werden müssen und die schnelle vegetarische Rezepte suchen, genau das Richtige ist.

 

*Nachtrag: Gerade habe ich auf der Webseite von Feierabendglück entdeckt, dass bereits eine Erweiterung mit 16 zusätzlichen Karten für Wintergemüse-Rezepte geplant ist. Das finde ich richtig gut!

 

 

 

 


Vegetarisches Grillen – Ein Kochkurs-Erlebnis!

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Nur ganz selten mache ich bei Gewinnspielen mit. Letzte Woche hat es mich dann mal wieder gejuckt und prompt gelohnt. Mein Name wurde aus der Lostrommel für einen Kochkurs im Kochatelier St. Augustin gezogen. Das war mein erster Kochkurs überhaupt. Außer meiner Mama und diversen Kochbüchern oder Bloggern hat mir bisher keiner das Kochen beigebracht. Trotzdem backe und koche ich schon seit ewigen Zeiten einigermaßen erfolgreich – learning by doing eben. Oft muss es bei mir aber schnell gehen und trotzdem allen schmecken. So greife ich auch schon mal zu „gekörnter Gemüsebrühe aus dem Glas“, z. B. für meine Grünkernbratlinge oder Sellerie-Reis-Frikadellen.

Solche praktischen Helferlein kommen in der gehobenen Küche und in so einem Kochkurs natürlich nicht vor. Müssen sie auch gar nicht, wenn man weiß, wie es anders geht. Unser Koch Robert wusste das und hat mir geduldig alle Fragen dazu beantwortet: Für eine selbst gemachte Gemüsebrühe nutzt er z. B. Gemüseabschnitte, die sich im Laufe einer Woche ansammeln. Wie das genau funktioniert, kann man prima in dem Beitrag Brühe aus Gemüseabschnitten von der Kochbuchautorin Sabine Schlimm nachlesen. Ich habe jedenfalls seit gestern so eine Sammeldose in meinem Gefrierschrank.

Und auch sonst haben mir die diversen Tipps und Tricks vom Profi am meisten gebracht. Jetzt weiß ich nämlich erst, wie man Zwiebeln ganz einfach richtig schön klein schneidet, dass man Ingwer nicht schälen muss, sondern dünn mit einem Löffel abschabt, und wie man eine Vinaigrette so rührt, damit es eine richtige Emulsion (das Öl tröpfchenweise unterschlagen) und keine Fake-Emulsion (alles auf einmal miteinander verrühren) wird.

Von den Rezepten haben mir die gefüllte Rote Bete, der Melonen-Sprossen-Salat und die Kartoffel-Kräuter-Muffins am besten gefallen. Dazu braucht man aber nicht unbedingt einen Grill, denke ich. Denn daran könnte das Nachkochen einiger Gerichte bei mir scheitern: In meinem Garten befindet sich nämlich nur so ein profanes Modell ohne Deckel und Schnickschnack. Daher war ich in diesem Kochkurs auch eigentlich ein bisschen Fehl am Platz. Aber der Trend geht ja eindeutig in Richtung Outdoor-Kochen mit Hightech-Geräten. Das verträgt sich bestens mit der kreativen vegetarischen Kochkunst 😉

Rote Bete gefüllt mit Ziegenfrischkäse und Mandelblättchen

Mein Hauptbeitrag bestand in der Zubereitung der Vorspeise und natürlich habe ich mir das Wintergemüse, nämlich die Rote Bete, vorgeknöpft. Dazu habe ich sie geschält, halbiert, ausgehöhlt und in einem Sud aus Gewürzen, Honig und Balsamico auf dem Grill vorgegart. Hier kann ich mir gut vorstellen, dass das auch im Backofen funktioniert.

Ausgehölte und fertig gedünstete Rote Beete

Dann kamen in jede Rote Bete etwas frischer Thymian, ein kleiner Kloß Ziegenfrischkäse und oben drauf ein paar Mandelblättchen. Nochmal 2 Minuten gratinieren – fertig!

Gedünstete Rote Beete-Hälften, mit Ziegenfrischkäse gefüllt und Mandelblättchen bestreutEine andere Kursteilnehmerin kümmerte sich derweil um die zweite wichtige Komponente des Vorspeisentellers: Einen Salat aus Wassermelone und Sojasprossen. Auch für den Salat kam der Grill zum Einsatz, denn die Melone wurde vor dem Würfeln kurz angeröstet, um den Geschmack zu intensivieren. Sobald wirklich Wassermelonenzeit ist, werde ich diesen Salat direkt noch einmal ausprobieren, denn die Kombination aus Melone, Sprossen, Zitrone und Minze war ziemlich genial.

Gefüllte Rote-Bete-Hälften mit Salatgarnitur und Melonen-Sprossensalat

Barbecue-Spieße mit Rauchtofu, Auberginen-Dip und Kartoffel-Kräuter-Muffins

Das Hauptgericht bestand aus Barbecue-Spießen mit Rauchtofu, Paprika, Zucchini und roten Zwiebeln. Die wurden mit einer raffinierten Marinade (Mop heißt sowas unter Kennern) bepinselt und dadurch sehr würzig. Dazu gab es einen Auberginen-Dip und Kartoffel-Kräuter-Muffins. Für die Muffins kann man laut Robert prima Reste vom Kartoffelbrei verarbeiten. Auch das werde ich bald nochmal ausprobieren, denn wenn ich Kartoffelbrei koche, mache ich immer zuviel und weiß nicht so recht wohin mit dem, was übrig bleibt.

Gemüsespieße mit Rauchtofu vom Grill

Muffins aus Kartoffeln, Mehl und KräuternVegetarische Spieße mit Rauchtofu, Aubergingepaste und Kartoffel-Kräuter-Muffins

Ach so, den Nachtisch hätte ich fast vergessen. Der war zwar auch sehr lecker, machte für meinen Geschmack aber etwas zu viel Arbeit. Es gab Mascarponecreme, die in (von mir mühsam) ausgehöhlten Orangen gebacken wurde, und dazu karamelisierte Ananas. Aus dem Orangensaft wurde dann noch spontan ein Orangensorbet. Hat man eine Eismaschine, geht das natürlich ganz fix – habe ich aber (bisher) leider auch noch nicht.

Wer das eine oder andere nachkochen möchte, findet hier die Rezepte für das Veggie-Barbecue. Sie stimmen nicht ganz genau mit dem überein, wie wir es letztendlich zubereitet haben. So fehlen beim Melonensalat die Sojasprossen – offensichtlich also eine neue kreative Idee von unserem Meisterkoch Robert. Der war übrigens nicht nur kreativ und kulinarisch auf der Höhe, sondern kannte sich auch ansonsten sehr gut mit Lebensmitteln und Ernährung aus. Kein Wunder also, dass wir beim gemeinsamen Essen auch noch ins Fachsimpeln kamen 😉

Rhabarber läutet meinen Frühling ein, am liebsten als Kuchen

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Pünktlich vor dem Wochenende bin ich auf folgende Pressemeldung gestoßen: Früher Start in starke Freiland-Rhabarbersaison. Eine wahre Glücksbotschaft für mich, denn ich liebe Rhabarber. Was in den Hausgärten – das kann ich gut in Nachbars Garten beobachten – noch wachsen muss, ernten die großen Erzeuger bei uns im Rheinland jetzt schon. Das funktioniert durch den Anbau unter Folien. Später gibt es traditionell bis zum 24. Juni (wie beim Spargel) Rhabarber aus dem Freiland. Dann bietet es sich auch an, süße Erdbeeren mit saurem Rhabarber zu kombinieren, zum Beispiel als Marmelade, Sorbet oder Kompott.

Rhabarber aus dem Freiland Der Rhabarber aus Nachbars Garten braucht noch ein wenig

Oxalsäure in Maßen ist für Gesunde kein Problem

Ich habe jedenfalls ganz beglückt aus den letzten Stangen, die ich am Samstag gerade noch auf dem Markt ergattern konnte, meinen allerliebsten Rhabarberkuchen gebacken. Viele Rhabarberkuchen werden ja mit Baiser auf süß getrimmt. Das ist nicht so mein Fall. Ich bin eher der Sauer-macht-lustig-Typ. Daher brauche ich selbst bei Rhabarber nicht so viel Zucker. Stattdessen kommen Streusel oben drauf. Die Stangen waren so zart, dass ich sie nicht geschält habe. Dazu wird oft geraten, weil Rhabarber viel Oxalsäure enthält. Und die ist in größeren Mengen ungesund, vor allem für Menschen, die zu Nierensteinen neigen. Zu Anfang der Saison steckt aber noch wenig Oxalsäure in den jungen Stangen. Später ziehe ich einfach vom Ende her die Schalen ab. Der Gehalt an Oxalsäure reduziert sich außerdem durch das Kochen bzw. Backen. Ideal ist auch eine Kombi aus Rhabarber plus Milchprodukt, in meinem Kuchen der Quark und die Sahne (!) dazu: Das Calcium aus der Milch bindet die Oxalsäure.

Rhabarberkuchen mit Quark Rhabarberkuchen mit Quarkcreme, Streuseln und bitte mit Sahne

Ist die Freilandsaison so richtig im Gang, gibt es bei mir regelmäßig Rhabarberkompott. Dazu dünste ich den Rhabarber kurz mit wenig Wasser* und Zucker bis er weich ist. Manchmal dicke ich das Ganze noch mit etwas in Wasser aufgelöstem Vanille-Puddingpulver an. Wenn man es mit dem Zucker nicht übertreibt, ist das ein ziemlich schlanker Nachtisch, denn Rhabarber hat nur 13 Kilokalorien pro 100 Gramm.

Als Kind habe ich übrigens den Rhabarber aus dem eigenen Garten in ein Schälchen mit Zucker getunkt und roh geknabbert. Das war für mich immer ein deutliches Signal, dass Frühling ist. Eigentlich soll man Rhabarber aber nicht roh essen – wegen der Oxalsäure eben. Aber mal so ein Stängelchen auf die Hand ist sicherlich kein Drama. Damit die Zähne darunter nicht leiden, putzte ich sie etwa eine halbe Stunde später. Dann hat sich die aufgeraute Zahnoberfläche – das ist auch der Grund für das pelzige Gefühl im Mund – wieder geglättet.

Wenn die Stachelbeeren reif sind, wird aus meinem Rhabarberkuchen übrigens ein Stachelbeerkuchen. Den mag ich noch lieber, aber das dauert ja leider noch bis Juni.

*Wenn man den Rhabarber ganz ohne Wasser dünstet, erhält das Kompott auch ohne Andicken genau die richtige Konsistenz.

 

 

Schnelles Wokgemüse quer durch den Garten

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Buntes Wokgemüse ist eines meiner Lieblingsrezepte, für das ich hier endlich einmal ein wenig Werbung machen möchte. Mal mit Fleisch, mal ohne. Hin und wieder mit Tofu oder Ei. Mal mit chinesischen Nudeln gebraten, mal mit Basmati- oder Jasminreis als separater Beilage. Eigentlich ist das kein richtiges Rezept, eher eine Anregung, erfinderisch zu werden und zu kombinieren, was Garten, Gemüse- oder Supermarkt hergeben. Seit meine Kinder vor Jahren im Chinarestaurant gebratene Nudeln (anfangs „bitte mit ohne Gemüse“) für sich entdeckt haben, tobe ich mich regelmäßig im Wok kreativ aus.

Alles so schön bunt hier – Wokgemüse satt!

Immer dabei sind (Frühlings)zwiebeln, Ingwer und Knoblauch, Sesamöl und Sojasauce, meist auch Karotten und ganz viele frische Sojasprossen (die eigentlich Mungobohnensprossen sind, dazu unten noch ein kleiner Exkurs*). Wenn ich gut bin, habe ich letztere in einer Keimschale selber gezogen. Das braucht natürlich ein paar Tage Vorlauf. Dazu kommen je nach Saison diverse andere Gemüse: Paprika, Zucchini, Champignons, Spitzkohl oder Weißkohl, (Mini-)Pakchoi, Spinat, Blumenkohl, Lauch.

Der Witz dabei ist, dass manche dieser Gemüse, die zumindest die Kinder nicht so toll finden, in dieser bunten Mischung kommentarlos mitgegessen werden. Schuld ist vermutlich die knackige Art der Zubereitung (da wird nichts bis zur Unkenntlichkeit verkocht) und eben der asiatische Touch. Der stammt zum Teil vom frischen Ingwer, dem Sesamöl und der Sojasauce. Außerdem von den Gewürzen. Ich mache es mir dabei manchmal leicht und nutze eine gute asiatische Würzmischung, die Szechuanpfeffer, Chili, Kardamom, Zimt, Curryblätter, Sternanis und Nelken enthält. Am besten schaut man genau auf die Zutatenliste, was da so drin ist. Daran kann man sich auch gut orientieren, um selber mit den passenden Einzelgewürzen zu experimentieren.

Ich liebe dieses Kochen im Wok. Denn es beginnt damit, dass ich alles Gemüse putze und in kleine Scheiben, Streifen oder Würfel schneide. Die liegen dann wie beim Fernsehkoch fix und fertig und sehr appetitlich vor mir und wandern der Reihe nach in den Wok. Die mit der längsten Garzeit (z. B. Karotten) zuerst, die mit ganz kurzer (z. B. Sprossen, Pakchoi) zum Schluss. So füllt sich der Wok nach und nach und die immer bunter werdende Mischung schreit geradezu danach, fotografiert zu werden. Manchmal rufe ich sogar die Familie zusammen, damit sie einen bewundernden Blick in den Wok werfen möge. So toll sieht das aus.

Erst Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer anbraten Erst Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer in einer Mischung aus Rapsöl und aromatischem Sesamöl anbraten.
Dann kommen die in Streifen geschnittenen Karotten dazu. Dann kommen die in Streifen geschnittenen Karotten dazu …
Als nächstes gebe ich die Stängel vom Mini-Pakchoi dazu. … etwas später die dickeren Enden vom Mini-Pakchoi.

Soll Fleisch dabei sein, schmecken uns Bio-Hähnchen oder -pute am besten. Die schneide ich in kleine Stücke oder Streifen und mariniere sie mindestens eine halbe Stunde vorher in einer Marinade aus Sojasauce, Olivenöl und etwas Speisestärke. Ich brate die Fleischstücke immer in einer separaten Pfanne an. Man kann sie auch direkt mit in den Wok geben – das spart Spülkram; in einer separaten Pfanne gelingen sie mir aber besser. Auch die chinesischen Nudeln müssen kurz (2 – 3 Min.) in einem Extra-Topf kochen. Das Gleiche gilt für die Variante mit Reis als Beilage. Der braucht allerdings etwas länger. Daher setze ich den Reis schon auf, bevor das Gemüse in den Wok wandert.

Die Stücke von Bio-Hähnchen- oder Putenbrust brate ich in einer separaten Pfanne an. Die Stücke von Bio-Hähnchen- oder Putenbrust brate ich in einer separaten Pfanne an. So werden sie knuspriger.

 

Gegen Ende der Garzeit kommen die zarten Blätter vom Pakchoi in den Wok. Gegen Ende kommen die zarten Blätter vom Pakchoi in den Wok und…

 

... und die frischen Sojasprossen. … die frischen Mungobohnensprossen. 1 Minute mitbraten, länger braucht es nicht.

Ist das ganze Gemüse drin, würze ich alles mit reichlich Sojasauce und Gewürzen oder besagter Gewürzmischung. Dann kommen das Fleisch und die Nudeln dazu und alles schmurgelt noch einmal kurz gemeinsam. Wer mehr Sauce möchte, löscht mit etwas Wasser ab. Nach „mehr Sauce“ schreien meine immer bei der Reisvariante.

 

Als letztes gebe ich die separat gekochten Nudeln zum Gemüse Als Letztes wandern die separat gekochten Nudeln zum Wokgemüse.
Es ist angerichtet: Chinesische Nudeln mit viel Gemüse Fertig: Chinesische Nudeln mit ganz viel Gemüse!

Prima machen sich übrigens auch Erdnüsse oder Cashewkerne in der bunten Mischung. Aber am besten höre ich an dieser Stelle mal mit der Schwärmerei auf. Vielleicht ist euch sowieso schon das Wasser im Mund zusammen gelaufen und ihr habt Lust, kreativ zu werden. Ich weiß nicht genau, woran es liegt, aber beim Kochen im Wok, ergibt sich das irgendwie ganz von selbst. Ansonsten gibt es natürlich auch viele richtige Rezepte, die einem auf die Sprünge helfen.

*Sojasprossen oder Mungobohnensprossen?

Jahrelang habe ich im Asia-Shop frische Sojasprossen, lose verpackt, gekauft. Bis mich der nette Verkäufer neulich darüber aufklärte, das seien in Wahrheit Mungobohnensprossen. Aha. Das war mir nicht klar. Die Deutschen könnten das nicht richtig auseinander halten, meinte er lapidar.  Peinlich, ich habe also zuhause ein wenig recherchiert und schnell diverse Veröffentlichungen zum Thema „falsche“ Sojasprossen, z. B. bei der BZfE gefunden. Offensichtlich gehe den Leuten der Begriff besser über die Lippen, heißt es auch bei Eatsmarter.  Kein Wunder, denn selbst die Autoren dieses Warenkundeartikels erklären zu Anfang zwar, dass es sich um zweierlei handelt; im Folgenden benutzen sie dann aber konsequent die falsche Bezeichnung.

Erbsenzählerei? Finde ich nicht, eher Verbraucherverwirrung. Denn die frischen, knackigen Sprossen, die ich für meine Wokgerichte nutze und die ja auch in vielen Rezepten als Sojasprossen in der Zutatenliste stehen, sucht man im Bio- oder Supermarkt unter diesem Namen vergeblich. Weil es eben Mungobohnensprossen oder -keimlinge sind. So steht es auch auf dem Etikett. Echte Sojabohnensprossen gibt es bei uns stattdessen eher als Konserve bzw. im Glas, eingelegt mit diversen Zutaten, ein völlig anderes Produkt also…

Habe ich jetzt mehr verwirrt als aufgeklärt? Ich hoffe nicht. Beim nächsten Einkauf im Asien-Laden werde ich den Händler jedenfalls ausdrücklich dafür loben, wie frisch seine Mungobohnensprossen heute wieder sind. Von wegen, die Deutschen kennen den Unterschied nicht 😉

 

 

 

 

 

Israel kulinarisch – Im Food Report 2018 und Kochbuch von Mirko Reeh

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Bereits seit ein paar Wochen wartet „Israel – Kulinarische Reise mit Mirko Reeh“ darauf, von mir gelesen zu werden. Seit ein paar Tagen liegt nun auch noch der „Food Report 2018“ vor mir. Das trifft sich gut, denn auch im Food Report spielt die israelische Küche dieses Mal eine Hauptrolle. So kann ich meine kleine Fortbildung in Sachen „Israel kulinarisch“ gleich von zwei Seiten angehen. Aber der Reihe nach:

Kulinarische Reise mit Mirko Reeh

Dieses Buch ist eine Gemeinschaftsarbeit des aus TV und Radio (mir bisher un)bekannten Kochs Mirko Reeh und der mir persönlich bekannten Texterin Barbara Stromberg 🙂 Wie der Name schon sagt, ist es mehr als nur ein Kochbuch. In der ersten Hälfte wird der Leser von Anfang an in den Bann der israelischen Küche gezogen. Begeistert berichten die Autoren über die Ursprünge und Vielfalt dieser Koch- und Esskultur, über traditionelle Einflüsse und moderne Strömungen. Ich muss zugeben, ich wusste bisher recht wenig darüber. Klar, Hummus, Falaffel und Taboulé – das kennt man. Aber aus welchem Land des Nahen Ostens stammen die Rezepte ursprünglich? Wirklich aus Israel? Darüber lässt sich streiten und wird zuweilen leider auch heftig gestritten. Man kann es aber auch bleiben lassen, meinen die Autoren. Denn genau das macht die israelische Esskultur aus: Sie sei – nein, kein Schmelztiegel unterschiedlichster Kulturen – sondern

eine Mischung vieler Geschmacksrichtungen, die wie die Einzelsteinchen eines Mosaiks ein Gesamtbild entstehen lassen.

Dazu gehören wichtige Hauptzutaten wie Hülsenfrüchte, Oliven und Olivenöl, Sesam, Trockenfrüchte, diverses Obst (Zitrusfrüchte!) und Gemüse (Auberginen!), außerdem reichlich und viele verschiedene Kräuter und Gewürze. Typisch ist aber vor allem eine besondere Freude, gemeinsam zu essen und zu genießen und die Wertschätzung der Lebensmittel.

Nachdem ich mir also auf den ersten Seiten den Mund wässrig gelesen habe, gab es direkt ein schnelles Hummus mit Kichererbsen aus dem Glas. Die sparen das lange Einweichen, wenn man nicht vorausschauend geplant und plötzlich Appetit auf diese Köstlichkeit bekommen hat. Auf jeden Fall einkaufen gehen muss man für die Gewürzmischungen Raz El Hanout, Zatar oder Harissa. Die dafür benötigten Einzelgewürze wie Koriandersamen oder Kreuzkümmel finden sich vermutlich nur bei den wenigsten im Fundus. Einmal gemixt, hat man dann aber schnell die wichtigsten Komponeten für z. B. „Gebratene Aubergine mit gewürztem Joghurt“ (1 El Zatar), „Gebackenen Kürbis mit Raz El Hanout und Amba“ (2 El Raz el Hanout) oder „Schakschuka“ (2 EL Harissa) parat.

Israel in Hanni Rützlers Food Report 2018

Auch die Trendforscherin Hanni Rützler war für das Gastro-Kapitel des neuen Food Report der israelischen bzw. der levantinischen Küche auf der Spur. Denn wichtige Impulse kommen auch aus Syrien, Jordanien und dem Libanon. Dass Israel mittlerweile die kulinarische Führungsrolle im Nahen Osten übernommen hat, liegt für sie u.a. an der

Offenheit gegenüber anderen Kulturen, der Innovationsfreude und dem unideologischen Zugang zum Essen.

Dennoch entwickele sich gerade erst etwas, das vielleicht in Zukunft „israelische Küche“ oder „neue levantinische Küche“ genannt werden könne. Auch für Rützer geht es dabei weniger um Zutaten, sondern mehr um die Art zu essen, nämlich casual. Das meint auch die von den Arabern übernommenen Tischsitten. Die kommen oft ganz ohne Teller oder Besteck aus. Stattdessen bedient man sich mittels Fladenbrot aus den unzähligen Schüsselchen mit warmen oder kalten „Mezze“, die sich wie Vorspeisen oder Tapas auf dem Tisch verteilen. Das passe auch perfekt zu der sich ausbreitenden Sharing-Kultur bei uns:

Wer entspannt dazu bereit ist, das Auto oder die Wohnung mit anderen zu teilen, der teilt auch gerne die Teller – und kommt damit in den Genuss von mehr.

Und noch ein weiterer Trend sorgt dafür, dass die israelische Küche bei uns immer beliebter wird: Frisches Gemüse und Hülsenfrüchte sind die Basis vieler Rezepte, die so per se vegetarisch oder vegan sind. Es erübrigt sich also, mühsam nach Ersatzprodukten für die Fleischkomponente zu suchen.

Einen schnellen Eindruck in bewegten Bildern liefert Nahost ganz nah – Hanni Rützler über die Esskultur in Israel. Die kurze Reportage entstand bei Hanni Rützlers Vor-Ort-Recherchen für den Food Report. Darin geht es unter anderem um die Wertschätzung von gutem Fleisch – auch das eine Sache, von der wir Europäer uns eine Scheibe abschneiden können.

 

Mein Wirsingstrudel auf dem Biohof Bursch

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6.30 Uhr aufstehen an einem Samstag? Was man nicht so alles für Gemüse frisch vom Feld auf sich nimmt. Für Punkt 8 Uhr hatte uns nämlich Lothar vom Biohof Bursch eingeladen, um das zu ernten, was wir Foodblogger ab 10 Uhr für die Hofladen-Kundschaft zubereiten wollten. Denn nach zwei gemütlichen Hofrundgängen im Winter und Frühsommer mussten wir jetzt mal so richtig ran.

Erkenntnis Nr. 1: Auch im Sommer ist man auf dem Acker mit Gummistiefeln top ausgerüstet, wenn es nachts gewittert hat.

Erkenntnis Nr. 2.: Wer mit Foodbloggern ernten geht, kann nie genug Zeit einplanen.

Denn die halten jeden Handgriff vom Feld bis zum fertigen Essen fotografisch fest und das kann dauern… Außerdem sind die Felder mit Bio-Gemüse bei Bursch so weitläufig verteilt, dass das Ganze zu einer regelrechten Landpartie durchs Schlaraffenland ausartete.

Fotostopp und Mangoldernte
Gummistiefel
Anhänger mit Foodbloggern auf Erntetour
Treckerspuren im Schlamm

Alles halb so wild, wenn ich nicht ausgerechnet Wirsingstrudel geplant hätte. Der ist zwar kein Hexenwerk, braucht aber ein wenig Zeit und Geschick. Bis schließlich jeder seinen Platz in der Küche gefunden und der Redakteur vom General Anzeiger sein Gruppenbild geschossen hatte, war es dann doch 10.30 Uhr und ich musste mich ganz schön sputen. Schließlich waren für 12 Uhr erste Kostproben angekündigt. Tatsächlich kamen meine beiden Strudel pünktlich goldgelb und duftend aus dem Ofen und beim Publikum ziemlich gut an. Der eine hatte zwar mehr Gemüsefüllung abbekommen als der andere und perfektes Fingerfood waren sie auch nicht gerade. Aber für mein erstes Kochen mit Foodbloggern bin ich zufrieden.

Wirsing nicht nur im Winter

Wer sich wundert, warum ich ausgerechnet Wirsing verarbeitet habe, denkt bestimmt, dass sei ein typisches Wintergemüse. Das stimmt für den robusten Herbst- und Dauerwirsing, der in großen Mengen ab September und durch den ganzen Winter hindurch geerntet wird. Er lässt sich außerdem mehrere Monate lang lagern. Es gibt aber auch frühe Sorten, die im späten Frühling bis Sommer angebaut werden. So ist Wirsing also fast das ganze Jahr über zu haben. Die beiden Exemplare für meinen Wirsingstrudel bei Bursch gehörten noch zur Sommersorte.

 

Wirsingstrudel
Sommerwirsing
Wirsingstrudel zum Probieren
Wirsingstrudel Probierportionen

 

Was ich nicht mehr geschafft habe: Nebenbei auch noch die anderen Blogger beim Kochen zu fotografieren oder ihre köstlichen Sachen zu probieren. Schade, denn alles sah sehr appetitlich aus und wurde von der Hofladen-Kundschaft mit reichlich Lob genossen. Und auch mein Gruppenbild ist vor lauter Aufregung total verwackelt; gut dass der Mann von der Zeitung und die anderen Foodblogger routinierter waren 🙂 Wer also noch mehr Bilder von frischem Demeter-Gemüse und Foodbloggern in Aktion sehen möchte, klickt sich durch die Blogs der KollegInnen, die ich hier verlinkt habe.

Berichte und Rezepte der Foodblogger

Quelle: General Anzeiger Quelle: General Anzeiger

 

Wie alle meine Beiträge spiegelt auch dieser meine persönlichen Eindrücke wider und ich habe dafür keinerlei Honorar bekommen. Ich bedanke mich aber bei Lothar Tolksdorf und dem Biohof Bursch für den Blick hinter die Kulissen der Obst- und Gemüseerzeugung.

 

 

 

 

#herbstschlemmerei mit Rote-Bete-Quiche plus Walnüssen aus dem eigenen Garten

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Ich muss zugeben: Sooo gerne mag ich Rote Bete nicht und der Rest der Familie ist auch eher skeptisch. Aber da letzte Woche drei Prachtexemplare in meiner Bio-Gemüsekiste lagen, habe ich mir eine spezielle Quiche ausgedacht, um mir und meinen Lieben die herbstliche Knolle schmackhaft zu machen.  Das hat fast geklappt: Dreiviertel der Familie fand das Ergebnis sehr gelungen. Ein Viertel hat sich nicht getraut, zu probieren. Sehr schade, vielleicht beim nächsten Mal. Bis dahin werde ich aber erst noch einmal die Farbe wechseln. Das Rezept klappt nämlich mit Kürbis (z. B. Hokkaido) genauso gut. Die Variante schmeckt der ganzen Familie. Hier geht es zum Rezept für meine Rote-Bete-Quiche mit Ziegenfrischkäse und Walnüssen.

Drei Rote Bete-Knollen Frische Rote Bete aus der Bio-Gemüsekiste

Rote Bete hat jetzt im Oktober Hauptsaison. Da sie sich aber länger lagern lässt, ist sie auch ein klassisches Wintergemüse. Für bequeme Zeitgenossen gibt es bereits gekochte und in Vakuum verpackte Rote Bete im Supermarkt. Mir schmeckt die nicht so gut, aber als schnelle Alternative finde ich sie völlig o.k.

Rote Bete-Quiche mit Ziegenfrischkäse und Walnüssen So sieht die Rote-Bete-Quiche aus, bevor sie in den Backofen kommt

Viele weitere tolle Rezepte für den Herbst finden sich auf den Foodblogs der BloggerInnen unten im Banner und unter #herbstschlemmerei bei Facebook und Instagram. Danke für diese schöne Idee und Anregung zum Mitmachen. Denn obwohl der Herbst ja wirklich so viel leckeres Obst und Gemüse im Angebot hat, werde ich immer etwas wehmütig, wenn die Saison der leckeren Sommergemüse und -früchte zuende geht 😉

Blogevent Herbstschlemmerei

Linsen in allen Farben immer ruckzuck auf dem Tisch

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Ich liebe Linsen in allen Farben. Das war nicht immer so. Früher kannte ich sie eigentlich nur als klassische Linsensuppe mit Mettwürstchen. Die sieht ein wenig wie braune Pampe aus, ist aber deftig-lecker. Für mich ist sie eine richtige Kindheitserinnerung und echtes Seelenfutter – vor allem, wenn es draußen ungemütlich ist. Die schmeckt sogar ohne Speck und Wurst, wenn man Vegetarier bzw. Veganer ist oder in der Fastenzeit bis Ostern auf Fleisch und Wurst verzichtet. Das machen die Tochter und ich gerade mal wieder.

Linsen sind aber auch perfekt für Sportler, denn sie gehören unter den Hülsenfrüchten zu den besten Eiweißlieferanten. Da greift also auch der Leistungssportler in der Familie gerne zu, zumal, wenn er (wegen der fastenden Damen) keine Extrawurst bekommt. Weil außerdem reichlich Kohlenhydrate und Ballaststoffe drin sind, machen Linsen richtig lange satt. Lange kochen müssen sie aber im Gegensatz zu getrockneten Bohnen, Erbsen oder Kichererbsen nicht. Soviel nur ganz kurz von der Oecotrophologin an dieser Stelle 😉

Die Köchin in mir liebt Linsen aber deswegen, weil es so viele Sorten gibt. Die regen zu immer neuen Gerichten und Experimenten an. Mittlerweile ist mein Standardrepertoire daher weit über die klassische Linsensuppe hinaus angewachsen. Gestern habe ich mal die Sorten aus meinem aktuellen Vorrat vor die Kamera geholt und verrate hier gerne, was ich damit mache.

Tellerlinsen – der Klassiker für herzhaften Eintopf

Braune Tellerlinsen Braune Tellerlinsen für klassischen Linseneintopf

Weil es ja draußen derzeit oft noch nass und kalt ist, gibt es bei uns bestimmt noch den ein oder anderen Linseneintopf. Dazu koche ich ein ganzes Paket (500 g) Tellerlinsen in reichlich Gemüsebrühe. Für den Blogpost Hülsenfrüchte vor oder nach dem Kochen salzen? habe ich bereits vor Längerem herausgefunden, dass die Brühe die Kochzeit nicht verlängert. Ich setze die Linsen mit einer großen gewürfelten Zwiebel und einem Lorbeerblatt auf. Nach etwa einer halben Stunde kommen gewürfelte Kartoffeln, Karotten und Sellerie dazu. Kurz vor Schluss eventuell in Scheiben geschnittene Mettwurst vom Bio-Metzger. Nach einer 3/4 Stunde ist alles gar. Salz, Pfeffer und ein Schuss Essig dazu. Fertig!

Die Tellerlinsen enthalten mit 15 g/100 g übrigens besonders viele Ballaststoffe. Dafür sind sie aber auch nicht ganz so gut verträglich wie die geschälten Sorten. Wer vorausschauend geplant hat, weicht die Linsen ein. Dann sind sie deutlich schneller gar.

Geschälte gelbe Linsen für Suppe und Hummus

 

Gelbe Linsen Gelbe Linsen für indische Linsensuppe und Püree

Vor Jahren habe ich mal aus der Schrot & Korn das Rezept Indischer gelber Linseneintopf mit Koriander und Ingwer aufgehoben. Als ich es kochen wollte, stellte ich fest, dass ich nur die Zutaten, nicht aber die Zubereitung ausgeschnitten hatte. Daher habe ich einfach nach Gefühl gekocht: Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer angebrutzelt, dann die Linsen dazu gegeben und mit Wasser aufgefüllt. Bei den Gewürzen habe ich auf den Koriander verzichtet. Den mögen wir leider nicht.

Vielleicht ist meine „Interpretation“ des Originalrezeptes nicht ganz so fein; es ist aber eine echtes Ruckzuck-Essen, weil die geschälten Linsen schon in 15 bis 20 Minuten gar sind. Daher kommt die indische Linsensuppe bei uns oft und gerne auf den Tisch.

Gut eignen sich gelbe Linsen auch für Hummus als Alternative zu Kichererbsen. Die lieben wir auch sehr, brauchen aber leider ziemlich lange, bis sie weich sind. Vielleicht steht da demnächst mal die Anschaffung eines Schnellkochtopfes ins Haus. Aber das ist eine andere Geschichte…

Rote Linsen zerfallen schnell zu Brei

Kleine rote Linsen Rote Linsen sind schon nach 5 bis 10 Minuten gar

Rote Linsen sind auch geschält und zerfallen daher schon nach 5 bis 10 Minuten zu Brei. Das macht sie ideal für Suppen, Pürees oder Brotaufstriche. Ein tolles Rezept für einen Orientalischen Linsen-Möhren-Aufstrich gibt es auf dem Blog von Sabine Schlimm.

Zu meinen Standardgerichten gehören mittlerweile verschiedene vegetarische Currys, je nach Jahreszeit zum Beispiel mit Grünkohl oder Blumenkohl. Die werden durch rote Linsen schön sämig und erhalten außerdem eine Portion Eiweiß. Dazu gibt es duftenden Basmati-Reis.

Grüne Linsen „Du Puy“ aus Frankreich

Die grünen Puy-Linsen habe ich noch seit dem letzten Sommer im Schrank. Sie sind auch in etwa 15 Minuten gar, zerfallen aber nicht. Stattdessen bleiben sie schön knackig und sind mit ihrem nussigen Geschmack ideal für Salat. Wer es noch herzhafter mag, ergänzt das vegetarische Rezept unten durch ein wenig angebratenen und gewürfelten Schinkenspeck.

Salade de lentilles vertes
 
Autor:
Rezepttyp: Salat
 
Zutaten
  • 400 g getrocknete grüne Linsen (Lentilles du Puy)
  • 1 kleine Zwiebel
  • 2 Lorbeerblätter
  • 4 Schalotten
  • 4 EL Olivenöl
  • 4 EL Walnussöl
  • 2 bis 3 EL Weißweinessig
  • 1 TL Senf
  • Salz, Pfeffer
  • 8 Walnüsse
  • 150 g französischer Saint-Nectaire Käse
  • etwas frische Petersilie
Zubereitung
  1. Die Linsen waschen und in reichlich kaltes Wasser geben.
  2. Die Zwiebel schälen und im Ganzen mit den Lorbeerblättern dazugeben.
  3. Zum Kochen bringen und in etwa 20 Minuten auf kleiner Flamme gar kochen.
  4. In dieser Zeit beide Öle mit Essig und Senf zu einer Vinaigrette verrühren.
  5. Die Schalotten fein zerkleinern und dazugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen.
  6. Die fertig gegarten Linsen abgießen, Lorbeerblätter und Zwiebel entfernen, mit der
  7. Vinaigrette vermischen und abkühlen lassen.
  8. Die Walnüsse knacken, grob hacken und in einer trockenen Pfanne leicht anrösten.
  9. Den Salat auf vier Teller portionieren, den Käse würfeln und zusammen mit den Walnüssen auf den Linsen verteilen. Mit der gehackten Petersilie bestreuen.

Soweit der kleine Einblick in meinen Vorratsschrank und meine Kochkünste 😉 Noch nicht verarbeitet habe ich bisher die Berglinsen (sogar aus ökologischem Anbau), die mir neulich im Discounter zugelaufen sind. Und ich muss gestehen, dass ich auch noch kein Rezept mit schwarzen Beluga-Linsen ausprobiert habe. Wer mag, kann mir in den Kommentaren gerne ein wenig auf die Sprünge helfen und sein Lieblingsrezept verraten.

Indisches Tandoori-Gericht mit Jackfrucht!

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Ein Tandoori-Gericht mit Hirse statt Basmati-Reis; dazu Bio-Jackfrucht aus der Dose, die schon länger auf ihren Einsatz gewartet hat – heute war ich mal so richtig experimentierfreudig. Das hat allerdings mit zwei Tatsachen zu tun. Nr. 1: Keine Zeit zum Einkaufen und daher die Notwendigkeit, zu schauen, was die Vorräte so hergeben. Nr. 2: Julias aktueller Blogpost zur Jackfrucht als Fleischersatz, der mich an besagte Frucht bzw. Dose in meinem Schrank erinnerte.

Julia hat daraus ein vegetarisches (also nicht Hühner-)Frikassee gekocht. Das mag ich auch mit Huhn nicht wirklich. Von einem Freund habe ich allerdings ein tolles Rezept für ein „Tandoori Masala Mattar“. Da sind auch Erbsen drin und manchmal ergänze ich es mit etwas Bio-Hähnchenfleisch. Das bot sich also perfekt für meine Jackfrucht-Premiere an.

Jackfrucht als Fleischersatz – aber nur optisch

Was soll ich sagen? Kann man mal essen, muss man aber nicht. Vom Geschmack her erinnerte mich die Jackfrucht tatsächlich ein wenig an Artischocken und ist also durchaus lecker. Eine nette Bereicherung des Speiseplans auf jeden Fall. Als Fleischersatz brauche ich sie aber nicht. Mir schmeckt dieses Gericht in der vegetarischen Variante genauso gut. Und ich finde, nur, weil die Jackfrucht so faserig ist und ein wenig wie Hähnchen aussieht, hat sie mit Fleisch wenig gemeinsam. Auch nicht, was ihre Nährwerte angeht: fast kein Eiweiß und wenig Eisen, enthält aber auch wenig Kalorien. Einen guten Überblick zur Jackfrucht, wo sie wächst, wie sie geerntet und verarbeitet wird und wie es um ihre Nachhaltigkeit bestellt ist, gibt es zum Beispiel beim Bundeszentrum für Ernährung.

Hirse als Abwechslung zu Reis und prima Eisenquelle

Überraschend gut passte mein Tandoori-Gericht zum Hirsebrei. Der duftet zwar nicht so köstlich wie Basmati, dafür ist Hirse eine tolle pflanzliche Eisen-Quelle – ideal für Vegetarier oder Veganer!

Hier also mein etwas abgewandeltes Rezept für 4 Personen. Das kommt bei uns nicht nur wegen der aromatischen Gewürze, sondern auch wegen der Kombi aus Kartoffeln und Reis so gut an. Den Basmati-Reis – oder eben Hirsebrei – koche ich parallel nach Anleitung auf der Packung, dann ist alles in weniger als einer halben Stunde auf dem Tisch. Die Jackfrucht habe ich nach Julias Anleitung separat in einer Pfanne angebraten und zum Schluss kurz mitziehen lassen. So mache ich das auch, wenn ich das Ganze mit Hähnchen ergänze.

Tandoori Masala Mattar
 
Autor:
 
Zutaten
  • 3 El Rapsöl
  • 2 Tl Schwarzkümmel
  • 6 große festkochende Kartoffeln
  • 1 Tl Kurkumapulver
  • 1 Tl Jodsalz
  • 2 El Tandoori Masala (fertige Würzmischung)
  • ca. 200 ml Wasser
  • 500 g tiefgefrorene Erbsen
  • 100 ml Sahne
  • 100 ml Milch
Zubereitung
  1. Kartoffeln schälen und in Würfel (ca. 2 x 2 cm) schneiden
  2. Öl in einer Pfanne erhitzen, Schwarzkümmel darin kurz anrösten
  3. Kartoffelwürfel dazugeben und unter Rühren leicht anbraten
  4. Gewürze darüber streuen, mit Wasser ablöschen und 5 Minuten köcheln
  5. Erbsen, Sahne und Milch dazu und alles solange auf kleiner Flamme garen, bis die Kartoffeln weich sind

 

 

 

 

 

Pflaumenmus mit Zwetschgen selber machen ;-)

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Ich liebe selbst gemachtes Pflaumenmus, aber bisher habe ich mich nicht getraut, selber welches zu kochen. Und ich liebe das Internet, weil mir das meine Arbeit als Texterin erleichtert und weil ich da – rein theoretisch – alle Rezepte der Welt finden kann. Manchmal kann solch eine Recherche aber auch ganz schön verwirren. So ging es mir mit dem Pflaumenmus: Auf keinen Fall im Backofen, das gibt eine riesige Schweinerei. Unbedingt mit Zucker über Nacht Wasser ziehen lassen. Mit Zimt und Nelken verfeinern. Ganz viel rühren, damit nichts anbrennt.

Bereits ein paar Mal habe ich stattdessen schweren Herzens Pflaumenmarmelade gekocht. Da kann man wenig falsch machen. Bis ich dieses Wochenende zum dritten Mal in Folge kiloweise Pflaumen geschenkt bekam. Da habe ich mich daran erinnert, meine Tante anzurufen, die Pflaumenmus nach dem gleichen Rezept kocht wie früher meine Mama und auf einmal klang alles ganz leicht.

Falls euch also die passenden Verwandten zum Fragen fehlen, haltet euch einfach an mein Rezept von Tante Margrit. Das funktioniert super und mein Pflaumenmus (das eigentlich Zwetschgenmus ist, s.u.) schmeckt ganz ohne Gewürze total köstlich.

Mein Pflaumenmus nach Tante Margrits Anleitung

  1. Pflaumen (Zwetschgen) waschen, entsteinen und vierteln
  2. in einen gusseisernen Bräter füllen (meiner ist klein und ich hatte etwa 2,5 kg vorbereitet)
  3. solange bei 200° C  ohne Deckel und ohne zu rühren im Backofen garen, bis sich die Menge um etwa 1/3 reduziert hat (das hat bei mir etwa eine 3/4 Stunden gedauert und in der Zeit haben die Früchte gleichzeitig ordentlich Saft abgegeben)
  4. dann 10 % Zucker (in meinem Fall also 250 g) unterrühren und weiter ohne Deckel schmurgeln lassen
  5. jetzt etwa alle 15 Minuten gut mit einem Kochlöffel umrühren
  6. nach und nach dicken die Pflaumen (Zwetschgen) immer mehr ein
  7. gegen Ende der Kochzeit habe ich etwas öfter gerührt und nach etwa 2,5 Stunden hatte die Masse die richtige Konsistenz
  8. das Mus habe ich ohne es vorher zu pürieren (ich mag die etwas stückige Konsistenz) randvoll in Marmeladengläser mit Twist-Off-Deckel gefüllt

Unterm Strich…

  • war die ganze Aktion super-easy, man muss nur ein paar Stunden in Reichweite sein, aber überhaupt nicht ständig rühren
  • schrumpften die 2,5 Kilo Zwetschgen auf vier Gläser Mus zusammen, das muss man sich vorher klar machen: hier geht es nicht um Menge, sondern Genuss
  • kostet das Mus vor allem Energie – weil der Backofen so lange an ist – aber das kann man ausnahmsweise mal machen, finde ich
  • nehme ich beim nächsten Mal weniger Zucker, weil ich es nicht so süß brauche

Pflaumen oder Zwetschgen?

Im Nachhinein habe ich übrigens erfahren, dass es sich bei meiner letzten Pflaumenlieferung aus Neuwied um Zwetschgen (= Quwötsche auf Neuwieder Platt) handelte. Ich habe also streng genommen Zwetschgenmus gekocht. Wo ist der Unterschied? Es gibt diverse, aber weil manche Sorten Kreuzungen aus beiden sind, ist es nicht immer so eindeutig. Pflaumen sind meist rundlicher als die eher ovalen bis platten Zwetschgen. Sie sind auch saftiger und der Stein löst sich manchmal nur schwer. Zwetschgen ziehen weniger Saft und eignen sich daher besser für Kuchen. Weitere Infos zur Unterscheidung von Pflaumen und Zwetschgen findet ihr im Internet 😉

Mein Tipp zum Schluss

Fragt eure Omas, Mamas, Tanten und Onkel unbedingt nach ihren Spezialrezepten, solange ihr sie noch fragen könnt. So bewahrt ihr deren Rezepte für die Nachwelt und die freuen sich, wenn ihr mal anruft oder vorbeischaut.

Rezension „One Pot Soulfood“. Kann man Glück essen?

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Ja, Glück kann man essen! Und das auch noch mit wenig Aufwand und ohne viel Spülkram nach dem Kochen. Dieses Versprechen bzw. mein Rezensionsexemplar von „One Pot Soulfood“ kamen mir nach meinem Italienurlaub wie gelegen. Denn nach Antipasti, Primi Patti, Secondi Piatti und so fort hatte ich diese Woche so richtig Lust auf nicht so kompliziertes Kochen und Essen. Um den Temperatursturz zu verkraften und weil gerade noch Saison für deutsche Tomaten und Brokkoli ist, habe ich also direkt mal die Minestrone ausprobiert und war sehr angetan. Die enthält gleichzeitig Kartoffeln und Nudeln, macht also schon deswegen satt und glücklich. Außerdem stecken jede Menge frisches Gemüse drin und dicke Bohnen als pflanzliche Eiweißquelle. Und dann auch noch serviert im Goldrandteller von Opa. Perfekt!

Vegetarisches mit Gemüse satt, Fleisch, Fisch und Süßkram

Auch die über dreißig weiteren vegetarischen Rezepte enthalten reichlich Gemüse aus jeder Saison. Als nächstes werde ich den „Kartoffel-Stampot mit Birne und Radicchio“, Haselnüssen, Zimt und Balsamico ausprobieren. Dann wohl die „Pasta mit Kürbis und Salbei“ und die „Gratinierten Gnocchi mit Rosenkohl“.  Genau für solche Rezepte bin ich total dankbar. Denn ich koche mittlerweile zwar sehr gut „frei Schnauze“ und habe viele Rezepte im Kopf, aber auf manche verblüffenden Kombinationen käme ich nicht von selbst.

Dankbar bin ich auch für eine kleine aber feine Auswahl an Rezepten mit Fleisch. Braten kann ich zum Beispiel gar nicht gut. Bei „Mini-Braten mit Wintergemüse“ steckt daher bereits ein Bepper im Buch. Weitere Bepper habe ich im Fischkapitel (Fischtajine mit Kichererbsen und Gemüse) und bei den süßen Seelenstreichlern (Spätzleauflauf mit Kirschen) verteilt.

Quasi nebenbei deckt „One Pot Soulfood“ alle möglichen Foodtrends ab: Es gibt Gerichte angesagter Länderküchen von Skandinavien bis Fernost. Diverse Getreide- und Pseudogetreidesorten wie Bulgur oder Quinoa kommen vor. Dazu neue Lebensmittel wie die Jackfrucht, heimisches Wintergemüse wie Rote Bete, jede Menge Hülsenfrüchte und natürlich duftende Kräuter und Gewürze. So versprechen die Autorinnen nicht nur Futter für die Seele, sondern liefern tatsächlich eine super Anleitung für die vielzitierte „abwechslungsreiche Ernährung“. So mein Eindruck durch die Oecotrophologen-Brille 😉

Keine Ausrede für faule Köche

Hier geht’s zur Leseprobe.
Quelle: Gräfe und Unzer

Perfekt ist die konsequente Umsetzung der One-Pot-Idee. Denn das Aufräumen und Spülen von Töpfen und Pfannen nach einem köstlichen Essen ist schon nervig. Ich kann verstehen, wenn weniger ambitionierte Köche sich diese Mühe sparen wollen und lieber eine Tiefkühl-Lasagne aufwärmen. Doch auch wer gerne aufwändiger kocht, hat dazu nicht jeden Tag Zeit und Lust. Ich zum Beispiel. Da kommt mir dieses Kochbuch gerade recht. Auch mit seinem gewissen Pragmatismus, der die Verwendung von fertigen Gnocchi aus dem Kühlregal erlaubt. Weil: Ich liebe selbst gemachte Gnocchi, aber hey, manchmal muss es eben flott gehen.

Was mir noch sehr gut gefällt: Die „Vorratsjoker“, denn Kochen fängt ja nicht in der Küche, sondern mit dem Einkaufen an. Auch das kostet Zeit und daher bin ich ein regelrechter Vorratsjunkie. Tatsächlich habe ich für „Jokerrezepte“ wie Kichererbsen-Masala, Pasta mit Linsenbollo und die Kartoffelgröstl alles im Haus. Dazu kommt der unterhaltsame und wertschätzende Schreibstil und die immer wieder ausgesprochene Empfehlung, auf sich zu achten und es sich gut gehen zu lassen.

Mein Fazit

  • Ein inspirierendes Kochbuch für erfahrene Hobbyköche, die neue Ideen suchen.
  • Eine prima Motivation zum Selberkochen für (junge) Kochanfänger (die keine Spülmaschine haben).
  • Eine gute Anleitung für eine abwechslungsreiche Ernährung, die Genuss und Gesundheit im Blick hat.
  • Zwei Autorinnen, die sich mit guten und manchmal exotischen Zutaten auskennen und zugleich Wert auf eine nachhaltige Lebensweise legen.

Für diese Buchbesprechung habe ich keinerlei Gegenleistungen erhalten. Ich bedanke mich aber beim GU-Verlag für die Bereitstellung eines kostenlosen Rezensionsexemplares.

 

Flammkuchen mal anders: Mit lila Weintrauben, Kürbis und Ziegenkäse

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Jetzt ist Zeit für Flammkuchen. Am besten selbstgemacht und superknusprig frisch aus dem Ofen! Das Beste daran: Man kann herrlich mit den unterschiedlichsten Zutaten experimentieren. Zum Beispiel mit lila Weintrauben. Ich muss zugeben, auf diese Idee hat mich die Aktion Superblogger des Jahres gebracht. Die Aufgabe:  „Ein Rezept entwickeln und verbloggen, das die Pantone Farbe des Jahres Ultra Violett enthält.“ Also habe ich ausprobiert, wie sich lila Weintrauben mit herzhaftem Bio-Ziegenkäse auf dem Flammkuchen vertragen. Und weil ich ein Stück Hokkaido-Kürbis übrig hatte, kam der auch noch oben drauf.

Das Ergebnis: Verträgt sich alles super und empfehle ich hiermit definitiv zur Nachahmung. Ich befürchte nur, dass mein Ergebnis nicht lila genug für den Wettbewerb ist, aber das leckere Mittagessen war so oder so ein Gewinn 😉

Praxis-Tipps für Flammkuchen

  • Rollt den Flammkuchenteig dünn auf einer gut mit Mehl bestreuten Arbeitsfläche aus. Dabei dreht ihr ihn öfter um und streut eventuell mehr Mehl oben drauf. So stellt ihr sicher, dass der Teig nicht festklebt und ihr ihn heil auf die Bleche bekommt.
  • Bepinselt das Backblech dünn mit Öl und streut Semmelbrösel darüber. So braucht ihr kein Backpapier und erzeugt weniger Müll.
  • Das Rezept unten reicht für zwei zum Sattessen. Für Gäste nehmt ihr die doppelte Menge. Während ihr euch die beiden ersten Flammkuchen teilt, sind die nächsten im Ofen.

 

 

Flammkuchen mit lila Weintrauben
 
Autor:
 
Zutaten
  • 200 g Weizenmehl (Typ 1050)
  • 2 El Rapsöl
  • 125 ml Wasser
  • Jodsalz, Pfeffer aus der Mühle
  • 1 Becher (150 g) saure Sahne
  • 1 Handvoll lila Weintrauben
  • 2 Scheiben Bio-Ziegenfrischkäse mit Edelschimmelrand (z. B. Bûche de chèvre)
  • 1 kleines Stück Hokkaido-Kürbis
  • Thymian
Zubereitung
  1. Den Backofen auf 250 °C vorheizen.
  2. Mehl mit Wasser, Öl und Salz mit dem Handrührgerät (Knethaken) oder in einer Küchenmaschine zu einem geschmeidigen Teig kneten. In zwei Portionen teilen.
  3. Backbleche dünn mit Öl bepinseln und mit Semmelbröseln bestreuen.
  4. Jede Portion auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche so dünn wie möglich ausrollen und auf je ein Backblech legen.
  5. Die saure Sahne glatt rühren und auf den Flammkuchen verstreichen
  6. Weintrauben halbieren (evtl. Kerne entfernen), Käse in Stücke und Kürbis in dünne Streifen schneiden. Thymianblättchen von den Zweigen streifen.
  7. Alle Zutaten auf den Flammkuchen verteilen. Nach Geschmack mit Salz und Pfeffer bestreuen.
  8. Die Ofentemperatur auf 230 °C (Umluft) reduzieren und die Bleche auf Schiene 1 und 3 von unten in den Ofen schieben. Die Flammkuchen ca. 10 bis 15 Minuten backen. Dabei gut beobachten und sofort aus dem Ofen nehmen, wenn der Teig gar ist und die Flammkuchen von oben goldgelb sind.

 

Mein Fernsehdebüt im WDR zu heimischem Wintergemüse

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Quelle: WDR
Quelle: WDR

Gestern ging es in der WDR-Servicezeit um Wintergemüse bzw. alte Sorten, die heute nicht mehr so gefragt sind. Wer mag, kann sich den Beitrag und meine Rolle darin gerne noch einmal ansehen. Beides findet sich noch bis Januar 2019 unter

Heimisches Gemüse – Fitmacher für den Winter

auf den Seiten des WDR. Insgesamt fünf Minuten Sendezeit waren das Ergebnis von für mich zwei Drehtagen. Aber wenn es die richtigen Leute gesehen haben, hat sich der Aufwand gelohnt. Die richtigen, das wären z. B. diejenigen, die bisher mit Steckrüben, Pastinaken und Petersilienwurzeln so rein gar nichts anzufangen wussten. Die richtigen wären aber auch Menschen, die solche heimischen Gemüse zwar kennen, aber oft trotzdem zu Paprika, Tomaten und Brokkoli aus Spanien oder Kopfsalat aus dem Gewächshaus greifen. Das ist ja kein Verbrechen und gesund ist jegliches Grünzeug sowieso. Aber gerade jetzt lässt sich der Speiseplan so herrlich mit den alten Sorten bereichern.

Für mich persönlich hat es sich auch gelohnt. Denn bei einer Produktion für einen Fernsehbeitrag mitzumachen ist schon eine ganz andere Sache als alles, was ich sonst so auf dem Tisch habe. Da reicht es nicht, dass man sich überhaupt vor die Kamera traut, sondern gilt es auch noch, das Wesentliche so kurz und knackig wie möglich rüberzubringen. Ich hoffe, dass mir das halbwegs gelungen ist. Am meisten gefreut habe ich mich über die tollen Reaktionen der Kunden, die ich im Supermarkt beobachtet und befragt habe. Ich hatte wirklich den Eindruck, dass manche total dankbar waren, eine neue Idee für eine köstliche warme Suppe als Alternative zum kalten Tomatensalat bekommen zu haben.

Schnelle Rezepte für Steckrüben, Petersilienwurzeln und Pastinaken

Wer neugierig oder hungrig geworden ist, kann sich meine Rezepte hier in einer ausführlichen Version anschauen und ausdrucken.

 

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