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Channel: Rezepte – Gabriela Freitag-Ziegler
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Küchenchaos mit Kürbisgnocchi

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Chaos in meiner Küche Foto: Freitag-Ziegler
Chaos in meiner Küche
Foto: Freitag-Ziegler

Nachdem ich in den letzten Tagen fünf Kochbücher rezensiert habe, in denen es vor allem um Gemüse, Saisonales und Bio ging, und mir dann auch noch die Kürbis-Rezepte von Schrot & Korn das Wasser im Munde zusammenlaufen ließen, war endlich mal wieder ein Küchenexperiment fällig. Zum Glück haben die Kinder heute noch Herbstferien und meine Tochter hatte große Lust, mir zu helfen. Denn es sollten die Kürbisgnocchi mit Petersilienöl aus dem Oktoberheft der Schrot & Korn sein und Gnocchi selber machen, das fand sie äußerst spannend.

Das war es dann auch. Denn wie ich erst gerade festgestellt habe, als ich einen Link auf das Rezept setzen und entsprechend kommentieren wollte, fehlte darin eine entscheidende Zutat: 200 Gramm Mehl! Irgendwie hatten wir nach einer Stunde Matscherei mittlerweile auch den dringenden Verdacht, dass da irgendetwas faul am Rezept sein könnte. Allerdings hatten wir statt dem Butternuss-Kürbis einen Hokkaido genommen – der wartete schon seit zwei Wochen auf seine Verwendung. Aber daran lag es also nicht. Und auch nicht an unserem Verstand oder unseren Kochkünsten!

Gleich gehts noch in die Pfanne Foto: Freitag-Ziegler

Gleich gehts noch in die Pfanne
Foto: Freitag-Ziegler

Als wir also so viel Mehl nach Gefühl dazu getan hatten, dass sich der Teig halbwegs verarbeiten ließ, kam tatsächlich noch etwas wirklich Gutes und Besonderes dabei heraus. Nur das Formen zu richtigen Gnocchi mit Gabeleindruck und so – dazu fehlte uns nach der Aktion die Geduld. Auch so war es schon eine Heidenarbeit und die Küche sah nachher entsprechend aus. Es hat sich aber gelohnt. Denn die Kinder fanden es total lecker und freuen sich jetzt, dass es noch andere Kürbisrezepte außer Kürbissuppe gibt, die ihnen schmecken. Und meine Tochter war ganz begeistert, was man alles selber machen kann, wenn man genug Zeit und Lust hat.

Kürbisgnocchi fertig

 

 

 


Schnelle Schoko-Käsekuchen-Kunst zum Angeben

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Manchmal ist ein Kuchenrezept ganz einfach und bringt Kuchenbäcker oder -bäckerin trotzdem einige bewundernde aahs und oohs ein. Dazu gehört ohne Frage dieser Schoko-Käsekuchen. Im Backofen verwandelt er sich wie von Zauberhand in ein regelrechtes Kunstwerk. Am besten also immer mal zwischendurch hinein schauen und sich freuen.

Im günstigsten Fall hat man die wenigen Zutaten (Butter, Zucker, Mehl, Kakao, Eier, Quark und ein wenig Creme fraiche (funktioniert bestimmt auch ohne)) im Haus. Dann kann man auch spontane Gäste beeindrucken. Am besten schmeckt der Kuchen ganz frisch, vielleicht sogar noch warm aus dem Backofen. Und er ist eine perfekte Gabe fürs Mitbring-Buffet. Ein bisschen mit den eigenen Backkünsten anzugeben, kann ja nie schaden.

Hier gehts zum Rezept.

Wenig Geduld und keine Zeit? Spritzgebäck füllt ruck-zuck die Weihnachtskeks-Dosen.

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Seit ich einigermaßen geschickt in der Küche hantieren kann, backe ich (fast) Jahr für Jahr Plätzchen im Advent. Und wie oft habe ich in der Vergangenheit schon neue Rezepte ausprobiert: Nürnberger Elisen-Lebkuchen, Schwarz-Weiß-Gebäck, mit Marmelade doppelt gefüllte Mürbchen, Vanillekipferl, Kokosmakronen, Heidesand, Walnuss-Herzen, diverse Cookie-Varianten. (Fast) jedes Jahr bringt mich das in Weihnachtsstimmung und macht mich glücklich. Das Backen, aber natürlich auch das Verspeisen bei Kerzenlicht mit einer dampfenden Tasse Kakao.

Es gibt aber auch Jahre, da habe ich einfach nicht den Nerv, immer wieder was Neues auszuprobieren. Manchmal stresst mich dieser ganze Back-Hype zu Weihnachten total. Ohne Backen geht aber irgendwie auch nicht. Da trifft es sich gut, dass in meiner Küche mittlerweile noch andere Plätzchenbäcker auf dem Vormarsch sind. Vor allem, wenn es um so Geduldsübungen wie „Ausstecherle“ geht.

Fürs Ausstechen braucht man Zeit und viel Geduld

Kinder lieben ausrollen und Plätzchen ausstechen

Die Matscherei hält sich mittlerweile in Grenzen …

Seit ich eigene Kinder habe, gehören die bunten Sterne, Schaukelpferde und Herzen bei uns zum Pflichtprogramm. Die schönsten Förmchen tummeln sich in der Schublade. Einige stammen noch von meiner Oma, andere sind Mitbringsel aus dem Urlaub. Zum Beispiel die beiden Ampelmännchen aus Berlin oder Notenschlüssel (nur für Profi-Ausstecher geeignet!), Seestern, Fisch und Gecko aus einem netten kleinen Laden in Lübeck. Klein- und Groß-Elch (oder Rentier?) sind dagegen ein Geschenk von einem guten Freund. Wenn ich ehrlich bin, war mir diese Ausstecherei schon immer etwas lästig, weil so viel Arbeit und Matscherei dabei ist – vor allem, als die Kinder noch sehr klein waren, brauchte ich dafür mehr Geduld als mir eigentlich in den Genen steckt. Aber mittlerweile hat sich Kind 1 längst aus der Weihnachtsbäckerei verabschiedet und Kind 2 bewältigt Teig kneten, ausrollen, ausstechen, aufs Backblech befördern, den heißen Ofen bedienen und die Plätzchen mit Zuckerguss anmalen fast ganz ohne meine Hilfe.

Sonne, Mond und Ampelmännchen

… und das Ergebnis kann sich sehen lassen!

Sogar die Küche war in diesem Jahr hinterher blitzblank. Ich bin also raus und die Geduld der letzten Jahre hat sich gelohnt.

Spritzgebäck macht schnell „viel her“

Meiner Mutter war diese Art von Backen auch viel zu umständlich. Daher wurde bei uns früher nie ausgestochen, sondern westfälisch „gemöllert“, also gekurbelt. Und zwar mit der Plätzchenmühle. Das ist eigentlich ein Fleischwolf aus schwerem Gusseisen mit Extra-Zubehör für Spritzgebäck. So entstanden an einem Nachmittag aus einem Kilogramm Mehl viele Bleche Plätzchen. Schokoguss auf die Enden, fertig war die Laube. Die Plätzchen wurden in Dosen gefüllt und zum Teil hoch oben auf dem Kleiderschrank im Eltern-Schlafzimmer versteckt. Sie mussten schließlich bis Weihnachten reichen. Besonders toll für mich war immer, wenn die Backaktion fast zuende war. Denn dann wurde die Mühle auseinander geschraubt und ich durfte aus den Teigresten, die zum Vorschein kamen, Spezialkekse nach Lust und Laune formen.

Aus Fleischwolf wird "Plätzchenmühle"

Mit der „Plätzchenmühle“ kann man schnell …

Mittlerweile habe ich die „Plätzchenmühle“ meiner Mutter geerbt, die sie vermutlich von ihrer Mutter geerbt hatte. Und da ich diesen Winter irgendwie viel süßes Seelenfutter brauche, aber wenig Lust auf Experimente habe, habe ich jetzt mal wieder Spritzgebäck gebacken – nicht ganz nach Mamas Rezept, denn ich spare immer gerne beim Zucker und nehme Butter statt Margarine. Und außerdem nicht von einem Kilogramm Mehl, sondern nur von der Hälfte. Das ergab etwa vier Backbleche voll, bei mir ungefähr 120 Plätzchen. Schließlich sind ja schon ein paar Dosen mit den wunderschönen Keksen meiner Tochter gefüllt.

Spritzgebäck mit Schokoladen-Guss

… große Mengen Spritzgebäck fabrizieren.

Ich bin mir zwar nicht sicher, ob mein Spritzgebäck Seelenfutter im Sinne von Sabine Schlimms blogevent ist. Aber für mich sind gerade die Rezepte meiner Kindheit – egal ob süß oder herzhaft – echtes Balsam für die Seele.

Blogevent von Sabine Schlimm

Mein Kochbuchtipp: „Landfrauenküche“ von der Verbraucherzentrale

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Kochbuch Landfrauenküche von der Verbraucherzentrale

Foto: Verbraucherzentrale

Schnell noch ein Kochbuch zu Weihnachten verschenken? Nicht die schlechteste Idee. Aber welches? Denn Kochbücher gibt es mittlerweile wirklich wie Sand am Meer. In den Buchläden türmen sich hunderte von Exemplaren für sämtliche Trends (vegan, bio, Cake-Pops, Smoothies, grillen  …), Geschmäcker und Lebensmittel (italienisch, scharf, Nudeln, Kräuter … ), Bedürfnisse (abnehmen, genießen, feiern …) und Zielgruppen (Singles, Faule, Teenies, Männer, Angeber … ).

Trotz der einschlägigen Portale und unzähligen Kochblogs im Netz scheint der Kochbuch-Boom kein Ende zu nehmen. Das haben mir auch die Verlage auf der Frankfurter Buchmesse bestätigt. Dort habe ich mich im Herbst durch viele neue und einige auf neu gemachte Back-und Kochbücher geblättert. Sämtliche Fernseh-  und etliche Sterne- und prominente Hobbyköche prangten außerdem auf den Covern. Von Jamie Oliver bis Sophia Loren ist wirklich für jeden was dabei.

Und natürlich tummelte sich auch ganz viel Hochglanz auf den Tischen der großen Aussteller. Jetzt vor Weihnachten warten sie alle auf Abnehmer in den Buchläden. Darunter so extravagante Werke wie ein Messer-Kochbuch im Holzschuber mit japanischem Kochmesser für schlappe 299 Euro – streng limitierte Auflage versteht sich.

Regionale und saisonale Küche auf Recyclingpapier

Wer ein deutlich kleineres Budget hat und ein eher schlichtes Werk sucht, dem empfehle ich die „Landfrauenküche“ der Verbraucherzentrale. Die ist so ziemlich das Gegenstück zu all den bunten Hochglanzbüchern. Tatsächlich bestehen die 176 Seiten sogar aus 100 % Recyclingpapier. So hätte ich persönlich keine Hemmungen, meine eigenen Kommentare neben die Rezepte zu schreiben, z. B.  „war lecker“ oder „beim nächsten Mal etwas länger im Ofen lassen“.

Gut gefällt mir an diesem Kochbuch die bunte Mischung von klassischer Hausmannskost und kreativen neuen Rezepten. Die Klassiker, weil ich der Meinung bin, die sollte jeder irgendwie „drauf“ haben. Dazu gehören z. B. Spargelsuppe, Linsensuppe oder Pflaumenkuchen; für mich persönlich auch lecker Kohlrouladen und Grünkohl. Außerdem gibt es einige spannende neue Ideen wie Rosenkohlsalat mit Äpfeln oder Sauerkrautrauten (eine Tarte aus dem Ofen). Beides werde ich ganz bald mal ausprobieren. Und ein Rezept für Wildschweingeschnetzeltes hatte ich bisher auch noch nicht in meinem Fundus.  Die rund 100 Rezepte mit viel heimischem Gemüse und Obst, aber auch Fleisch und Fisch haben die Autorinnen jedenfalls geschickt ausgewählt, finde ich.

Plus Einkaufstipps und Bauernhof-Reportagen

Sehr gut gefallen mir aber auch die ersten 35 Seiten vor dem Rezeptteil. Dort erklären die Landfrauen ausführlich, wie und warum man regional und saisonal einkaufen sollte. Dazu liefern sie als Extra drei gelungene Reportagen über Leben und Arbeit auf beispielhaften Bauernhöfen: einem Gemüseerzeuger, einem Bioland-Betrieb mit Kühen und Schweinen und einem Hof, auf dem unter anderem Ostfriesische Silbermöwen (eine vom Aussterben bedrohte Hühnerrasse) und Bentheimer Weideschweine  gezüchtet werden.

Mein Fazit: Ein prima Kochbuch für Anfänger (und Fortgeschrittene), die Spaß an regionaler Küche haben und sich von einer überschaubaren Zahl an Rezepten anregen lassen möchten.

Wer „Landfrauenküche“ noch zu Weihnachten verschenken möchte, kann es direkt bei der Verbraucherzentrale für 19,90 Euro plus 2,50 Euro Versandkosten bestellen.

Hektischer Hühnersuppen-Kompromiss für zwei

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Hühnerbrühe im Glas, Tiefkühl-Erbsen, frische Bio-Möhren, Blumenkohl und Eierstich

Schnelle Hühnersuppe mit vegetarischen Maultaschen
Foto: Freitag-Ziegler

Die letzte Woche war mal wieder so eine, in der ich eigentlich weder Haushalt noch Kinder gebrauchen konnte. Es ist ja schön, wenn der Schreibtisch gut gefüllt ist. Aber leider (?) gehöre ich zu der aussterbenden Gattung Frau, die mittags (fast immer) was Warmes für zwei bis drei Personen auf den Tisch bringen muss. Daher nervt mich die ständige Gretchenfrage „was koche ich heute bloß auf die Schnelle?“ manchmal sehr.

So richtig spitzt es sich zu, wenn eigentlich auch kaum Zeit zum Einkaufen bleibt. Aber zum Glück füllt sich mein Grundvorrat an Milch, Brot, Eiern, Kartoffeln, Gemüse und Obst einmal in der Woche per Gemüseabo vom Bioladen quasi wie von Zauberhand. Ich kann meine „Gemüsekiste“ sogar via Onlineshop individuell bestücken. Mein Tipp: Wer so eine Möglichkeit in seinem Umkreis hat, sollte sie unbedingt nutzen. Und auch so achte ich in weniger stressigen Zeiten und am Wochenende natürlich peinlich darauf, meine Vorratsschränke gut mit haltbaren basics wie Mehl und Tomatenpapp (für schnelle Pizza), H-Milch und Reis (Milchreis kocht ja von allein) oder eben den Grundlagen für eine schnelle Hühnersuppe zu füllen.

Fertige Bio-Hühnerbrühe im Glas mit „Stückchen“

Diese Erfindung ist eines meiner Glanzstücke aus der Gattung Kompromiss zwischen Fertigprodukt und selbst kochen. Denn die Basis meiner hektischen Hühnersuppe bildet ein Glas „Hühnerbrühe mit Fleisch“. Ein wirklich guter Kompromiss besonders, seitdem ich entdeckt habe, dass es die auch in bio gibt. Das Glas ist zwar mit 3,79 Euro für 380 Gramm Inhalt (100 Gramm davon Fleisch) ganz schön teuer; aber dafür muss ich mich jetzt nicht mehr fragen, was da so alles drin ist (Geschmacksverstärker, Aromen, Farbstoff etc.) bzw. was für ein Leben das Huhn hatte, bevor es ins Glas kam.

Jetzt wieder zu meiner Suppenidee für zwei: Das praktische Produkt aus dem Bioladen verlängere ich mit etwas Wasser und körniger Gemüsebrühe und bringe alles zum Kochen. Dann kommen einige andere „gute“ Zutaten dazu: klein geschnippelte frische Bio-Möhren und Bio-Tiefkühlerbsen (habe ich beides immer da). Manchmal auch ein wenig selbst eingefrorener und schon blanchierter Blumenkohl. Und dann kommt der zweite Streich in Sachen Kompromiss: Maultaschen mit vegetarischer Füllung als Fertigprodukt. Die halten sich im Kühlschrank etwa drei bis vier Wochen und man kann sie daher auch einigermaßen gut auf Vorrat einkaufen. Notfalls müssen eben normale Nudeln herhalten (Gabelspaghetti, kleine Hörnchen, Muscheln oder ähnliches).

Während alles etwa 10 Minuten leise vor sich hin köchelt, mache ich aus einem verquirlten Ei mit etwas Salz und Pfeffer so eine Art rustikalen Eierstich in der Mikrowelle. Der kommt dann zum Schluss in die Suppe. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, etwas Schnittlauch oder Petersilie darüber, fertig. Das Ganze hat mich mit Karotten-Schnippeln maximal eine Viertelstunde Zeit gekostet. Dafür kann sich das Ergebnis sehen lassen, finde ich.

Diese Woche wird übrigens bei mir auch nicht entspannter – zumal ich auch noch zur Grünen Woche fahre. Da müssen die Kinder eben noch öfter in der Mensa essen oder sich eine Pizza in den Ofen schieben. Ich könnte aber auch mal wieder Suppe kochen… diese Woche vielleicht so einen richtigen, selbst gekochten Erbseneintopf mit Würstchen. Der schmeckt aufgewärmt sowieso am besten.

Neuer Ernährungsratgeber: Lecker ohne Fruktose

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Lecker ohne Fruktose

Quelle: Schlütersche Verlagsgesellschaft

Es ist immer wieder schön, wenn Ernährungsratgeber von Autorinnen oder Autoren auf den Markt kommen, die etwas von der Sache verstehen. Solch ein Buch haben aktuell Alexandra Hirschfelder und Sabine Offenborn geschrieben. In „Lecker ohne Fruktose“ erklären die Diätassistentinnen leicht verständlich, was es mit der Fruktose auf sich hat. Warum, was eigentlich so gesund klingt, für manche Menschen heute zum Problem geworden ist: Sie snacken zu oft zwischendurch statt regelmäßige Mahlzeiten zu essen. Außerdem packt die Lebensmittelindustrie billige Fruktose unter dem Deckmäntelchen „Süße aus Früchten“ in diverse Lebensmittel. Was folgt, ist bei nicht wenigen von uns eine regelrechte Überforderung des Systems, es kommt zur Fruktoseunverträglichkeit mit Bauchgrummeln, Übelkeit oder Durchfall.

Aber zum Glück ist eine Fruchtzuckerunverträglichkeit keine Allergie und bedeutet daher nicht, nun ganz auf Obst, Fruchtsäfte oder mit Fruktose gesüßte Lebensmittel verzichten zu müssen. Es bedeutet vielmehr, herauszufinden, wie viel man von welchem Lebensmittel verträgt – das gilt auch für Obst oder Fruchtsäfte. Dabei schöpfen die Autorinnen aus den Erfahrungen ihrer Ernährungsberatungspraxis, in der sie täglich mit verunsicherten Patienten zu tun haben. Und sie schöpfen aus den Erfahrungen mit ihrem eigenen Portal lecker-ohne, das auch eine gute Rezeptdatenbank für Menschen mit Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten enthält.

Im Dschungel der frei-von-Hysterie sorgt dieser Ratgeber aus meiner Sicht für eine gute Orientierung und hilft Verbrauchern ganz praktisch dabei, weiterhin lecker und entspannt zu essen – auch wenn das dann nicht mehr ein Apfel am Tag sein darf.

 

Grünkernbratlinge statt Grillwurst

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So richtiges Grillwetter hat der Mai bei uns bisher nicht gebracht. Heute regnet es jedenfalls schon wieder. Daher mache ich schnell noch ein bisschen Werbung für meine Grünkernfrikadellen – 100 Prozent vegetarisch, mit Ei und Käse aber nicht vegan. Veganer lassen den Käse einfach weg und ersetzen das Ei durch Sojamehl, damit die Bratlinge nicht auseinanderfallen.

Ganz klassisch mit Kartoffelbrei und Möhren-Kohlrabi-Gemüse Foto: Freitag-Ziegler

Ganz klassisch mit Kartoffelbrei und Möhren-Kohlrabi-Gemüse

Grünkernfrikadellen bzw. Grünkernbratlinge mache ich hin und wieder als Alternative zu klassischen Fleischfrikadellen mit Kartoffelbrei und Gemüse z. B. Sie sind aber auch super Fingerfood fürs kalte Buffet.

Ob frisch aus der Pfanne in handfester Frikadellengröße oder als kalte Minis: die Bratlinge sind ziemlich lecker und leichter zuzubereiten als man denkt. Etwas Übung braucht man allerdings schon und auch bei mir werden sie jedes Mal ein klein bisschen anders. Das liegt aber auch daran, dass ich oft „nach Gefühl“ koche und es mit den Mengenangaben nicht so genau nehme. Das kann dann bei den Grünkernbratlingen dazu führen, dass der Brei zu weich wird, um ihn mit den Händen zu formen. Das war z. B. bei denen auf dem Foto rechts der Fall. Daher habe ich ihn mit dem Löffel in die Pfanne portioniert und die Bratlinge sind eher Puffer geworden – auch lecker. Für das Rezept unten habe ich nochmal genau abgewogen und ausprobiert und das Ergebnis waren richtige, dicke Frikadellen, wie das Pfannenfoto beweist.

Grünkernbratlinge 2

Wenn der Teig nicht zu weich ist, werden die Bratlinge schön dick

Grünkern selber schroten mit alter Kaffeemühle

Ich glaube, ich mache die Bratlinge auch deshalb so gerne, weil ich den Grünkern selber auf etwas unkonventionelle Weise schrote. Ich habe nämlich keine Getreidemühle, aber eine alte elektrische Kaffeemühle, mit der das prima funktioniert – jedenfalls kleine Mengen. Aber man kann Grünkern natürlich auch bereits fertig geschrotet kaufen.

Mit Mamas alte Kaffeemühle Foto: Freitag-Ziegler

Mamas alte Kaffeemühle

Außerdem habe ich noch ein anderes praktisches Gerät, das mir ein paar Schnippelarbeiten abnimmt: einen Standmixer bzw. Zerkleinerer, mit dem ich früher Babybrei püriert habe und heute Pesto und Co. mache. Anders als ich es im Rezept beschrieben habe – weil ja nicht jeder so ein Maschinchen hat – schmeiße ich Ei, Zwiebel und Walnüsse gemeinsam in den Mixer und mixe einmal kurz durch. Dann bin ich ruckzuck fertig.

Wer es mit oder ohne zweckentfremdete Spezialmaschinen ausprobieren möchte: Hier geht es zu meinem Rezept „Grünkernbratlinge“.

Aprikosentarte ohne Boden (für die Sommerdiät)

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Mit französischem Flair in der Tarteform

Mit französischem Flair in der Tarteform

Ziemlich genau vor zwei Jahren habe ich im Radio Helmut Gote beim Backen von einem Aprikosen-Schmand-Kuchen zugehört – genau genommen auf der A2 zwischen Bonn und Bielefeld. Und wie so oft bei Gote, lief mir das Wasser im Munde zusammen. Bei der nächsten Gelegenheit habe ich sein Rezept nachgebacken, fand es wirklich sehr lecker, aber für meinen Geschmack viel zu süß. Außerdem habe ich mich gefragt, wie das Ganze mit Quark statt Schmand schmecken würde. Die Antwort: immer noch seeehr lecker und noch erfrischender.

Bei meiner Variante liefert ein Stück nur 120 kcal

Bei meiner Variante liefert ein Stück nur 120 kcal

Mein Rezept liefert nur 120 kcal pro Stück

Kurz und gut: Ich habe den Kuchen mal so, mal so gebacken und mit verschiedenen Zutaten experimentiert. Für mich gehört z. B. auch immer etwas Zitronensaft dazu. Hier verrate ich euch jetzt mein Rezept, das im Vergleich zu Gotes ein ziemlich schlankes ist. Eine leichte Sommervariante also, perfekt für die Bikini-Diät geeignet, wer die denn nötig hat. Und was das Backen angeht, finde ich es einfach genial, statt einen Mürbeteig zu kneten, einfach mit Butter und Paniermehl für einen – auch leichten – Boden zu sorgen.

Manchmal backe ich sogar die doppelte Menge in meiner großen Auflaufform; macht sich ideal auf dem Sommerbuffet.

Vor dem Backen: doppelte Menge für die Party

Vor dem Backen: doppelte Menge für die Party

Kauft aber bitte keine zu großen Aprikosen, die womöglich schon weich sind. Für mich schmeckt der Kuchen am besten mit kleinen festen Früchten. Wem die zu sauer sind, der streut einfach noch ein wenig (braunen) Zucker zusammen mit den Mandeln oben drauf. Ob man die Aprikosen in Scheiben schneidet oder halbiert und dann vorsichtig auf der Quarkmasse verteilt, ist gehupft wie gedupft. Schön sieht beides aus und schmeckt so oder so super.

 

 


Antipasti mit griechischem (!) Schafskäse

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Aubergine, Zucchini, Paprika und Champignons sind die Hauptzutaten. Foto: Freitag-Ziegler

Aubergine, Zucchini, Paprika und Champignons sind die Hauptzutaten.
Foto: Freitag-Ziegler

Noch haben Auberginen, Zucchini und Paprika Hochsaison, die Saison für frische Zwiebeln beginnt gerade. Es gibt also Gemüse aus heimischem Anbau satt. Und gerade stehen laut Wettervorhersage einige Sommertage bevor. Höchste Zeit also, dass ich hier schnell mein ultimatives Antipasti-Rezept verrate, bevor die Erinnerungen an den Urlaub in Mediterranien verblasst sind und sich Garten-Thymian und Rosmarin in den Winterschlaf begeben.

Zwei Bleche gleichzeitig in den Backofen bei Umluft.

Zwei Bleche gleichzeitig in den Backofen bei Umluft. Foto: Freitag-Ziegler

Außerdem kaufe ich im Moment ganz viel griechischen Schafskäse (Feta). Den echten – versteht sich – also aus Schaf- oder Schaf-/und Ziegenkäse. Mein kleiner persönlicher Beitrag zur bzw. gegen die Griechenlandkrise vielleicht. Jedenfalls schmeckt mir der im Moment nicht nur als würziges Salattopping, sondern gibt auch meinen Antipasti den perfekten Schliff.

Das ist wieder so ein Lieblingsrezept, das mit vergleichsweise wenig Aufwand viel hermacht (womit ich nicht sagen möchte, dass ich nicht hin und wieder aufwändig koche…). Man muss außerdem fast gar nicht kochen, nur schnippeln und den Backofen bedienen können. Und alles lässt sich prima einen Tag vorher vorbereiten. Dann einfach über Nacht durchziehen lassen und am nächsten Tag schlemmen.

Das Ganze kann eine prima Beilage zum Grillabend sein. Ich finde allerdings, es ist am leckersten für sich, in der Hauptrolle sozusagen – nur mit einem guten Baguette dazu. Das ist man dem leckeren Gemüse irgendwie schuldig.

Natürlich sind bei der Gemüseauswahl und -menge der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Die Zutaten in meinem Rezept ergeben etwa acht Portionen. Und auch, wie klein man das Gemüse schneidet, ist Geschmackssache. Ich mag es gerne etwas gröber – sieht gut aus und macht am wenigsten Arbeit.

Hier geht’s zum Rezept für etwa 8 Portionen.

 

German Butterbrot – am besten aus Vollkorn

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Am 25. September ist „Tag des deutschen Butterbrotes“. Einen Tag lang wird diese typisch deutsche Erfindung dann vermutlich durch die (sozialen) Medien wandern, bevor angesagtere Trends wie „low carb“ ihr wieder den Rang ablaufen. Schade um das Butterbrot. Denn besonders als Vollkornbrot ist es aus meiner Sicht kaum zu schlagen. Ob man nun solche „Tage des …“ gut findet oder nicht; der Butterbrot-Tag hat mich daran erinnert, wie sehr ich schon immer auf Brot mit und ohne Butter, Käse, Wurst,  Marmelade oder auch mal vegetarischen Aufstrich stehe. Außerdem habe ich da so ein Rezept zum schnellen Selberbacken, das ich schon länger preisgeben wollte. Heute leiste ich also endlich meinen bescheidenen Beitrag zur Rettung des Butterbrotes.

Vom Graubrot meiner Kindheit zum Bio-Vollkornbrot

Als ich Kind war, kannte ich noch kein Vollkornbrot. Da gab es westfälisches Graubrot, fertig. Wenn ich zum Bäcker mitkommen durfte, habe ich schon auf dem Rückweg mit dem Finger in die weichen Seiten des frischen Brotes kleine Tunnel gegraben. Mmmh… Auf der Suche nach einem Foto von diesem Brot bin ich bei der Bäckerei Simon in Löhne gelandet. Wie viele andere westfälische Bäckereien backen die noch nach alter Tradition dieses schlichte Natursauerteigbrot aus viel Roggen- und etwas Weizenmehl. Seine Form rühre übrigens daher, dass die Westfalen es so als Klappstulle am besten in ihre Brotdosen packen konnten, klärte mich Herr Simon auf.

Steinofen Graubrot Simon

Praktisch eckig: Westfälisches Graubrot
 Foto: www.baecker-simon.de

Als ich zum Studieren nach Bonn ging, hatte es sich mit dem Graubrot. Außerdem war das sowieso die Zeit, in der Vollkorn immer beliebter und Bioläden langsam gesellschaftsfähig wurden. Hier bin ich dann endgültig auf den Geschmack von Vollkornbrot gekommen und ihm bis heute treu geblieben. Natürlich spielte dabei auch die Gesundheit eine Rolle – Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe aus dem vollen Getreide und was die so alles für den Organismus leisten. Das lernt man schließlich, wenn man Ernährungswissenschaften studiert. Aber es schmeckte mir auch und faszinierend fand ich die vielen verschiedenen Sorten, besonders solche wie Weizenvollkorn-Nuss-Brot, die ich mir damals gerade so leisten konnte.

Diese Vielfalt fasziniert mich noch heute und deshalb kann ich es nicht verstehen, wenn Leute pauschal sagen, sie mögen kein Vollkornbrot. Dann frage ich mich immer, welches sie eigentlich meinen? Denn die Bandbreite von einem Dinkeltoast aus fein gemahlenem Dinkelvollkornmehl bis zu einem herzhaften Roggen-Ganzkorn ist so extrem groß – jedenfalls in meinem gut sortierten Bioladen. Ein bisschen anders sieht es bei den „normalen“ Bäckereien aus. Da gibt es auch – sehr zu loben – viele Sorten, aber nicht immer ist ein richtiges Vollkornbrot dabei. Und im schlimmsten Fall wissen sogar die Verkäufer/innen nicht, was das ist, nämlich ein Brot, das zu mindestens 90 Prozent aus Vollkornmehl besteht. Dazu muss es kein „Körnerbrot“ sein und schon gar nicht mit Gerstenmalz zu einem „dunklen“ Brot gefärbt werden.

 4 Personen = 750 Gramm Brot pro Tag

Als ich meinen Mann kennenlernte, habe ich ihn ziemlich schnell zum Vollkornbrot bekehrt. Und natürlich gehörte „gutes Brot“ auch für unsere Kinder von klein an dazu. Trotzdem gibt es bei uns auch weiße Brötchen, Baguette oder Focaccia – zur Abwechslung und weil die zu manchen Gerichten einfach besser passen. Das Ganze hat dazu geführt, dass ich ziemlich oft (eigentlich täglich) Brot kaufen, auftauen oder selber backen muss. Denn im Schnitt brauchen wir pro Tag ein Brot. Das steht beim Frühstück zusammen mit dem Müsli auf dem Tisch, kommt in die Brotdosen für die Schule und gibt es als klassisches „Abendbrot“, wenn wir alle schon was Warmes zum Mittagessen hatten.

Wie typisch deutsch das eigentlich ist, merke ich zurzeit an den Berichten meines Sohnes. Der weilt nämlich zum Schüleraustausch in Australien und gewöhnt sich das Brotessen dort gerade ab. Stattdessen startet er morgens mit Schinken und Eiern in den Tag und isst mittags (in der Schule) und abends (zuhause) warm. Es kam aber bereits eine erste Bemerkung, dass er so langsam unser gutes Brot vermisst. Neulich sah er in Sydney sogar eine Lüneburger German Bakery, leider ohne dort einzukaufen. Nun bin ich gespannt, wie dem Austauschschüler demnächst unsere Brotkultur hier gefallen wird und ob ich außer mit „german Bratwurst“ auch mit „german Butterbrot“ punkten kann.

Hefebrot selber backen geht schneller als kaufen

Weizenvollkornbrot mit Hefe Foto: Freitag-Ziegler

Weizenvollkornbrot mit Hefe vor…
Foto: Freitag-Ziegler

Ganz sicher wird dem Australier mein selbst gebackenes Brot schmecken (hoffe ich jedenfalls). Das mache ich nämlich zur Freude aller immer dann, wenn ich keine Zeit zum Einkaufen habe und die Tiefkühl-Brotvorräte aufgebraucht sind. Es ist ein schnelles Hefebrot aus Vollkornweizenmehl. Oft backe ich die doppelte Menge in der extragroßen Kastenform, damit es wenigstens für zwei Tage reicht. Der Clou an dem Rezept ist, dass der Teig nicht vor dem Backen gehen muss. Die Form mit dem Brotteig kommt einfach in den kalten Backofen und während der langsam heiß wird, geht das Brot wunderbar auf und verbreitet nebenbei einen tollen Duft im ganzen Haus. Zeitaufwand für mich (ohne Spülen) etwa 15 Minuten. Dazu das Lob der Familie. Passt! Hier geht’s zu meinem Rezept.

Helles Vollkornbrot - frisch aus dem Ofen Foto: Freitag-Ziegler

… und frisches Vollkornbrot nach dem Backen.
Foto: Freitag-Ziegler

Low Carb muss nicht sein

Zum Schluss noch kurz meine Meinung zu „low carb“ – also der (extremen) Einschränkung von Kohlenhydraten. Ich halte davon nichts und bisher spricht auch die wissenschaftliche Forschung nicht dafür, dass darin langfristig die Lösung unserer Gesundheitsprobleme liegt. Mal ganz abgesehen davon, dass bei dieser Ernährungsform zwangsläufig mehr tierische Lebensmittel gegessen werden. Ich wüsste jedenfalls nicht, wie ich so meine Familie satt bekommen sollte. Bei Kohlenhydraten in Form von Zucker wie in der Limo bremse ich dagegen sehr wohl. Die kommt (wie die weißen Brötchen) halt nur manchmal auf den Tisch. Wer gut auf Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis und so weiter verzichten kann, bitte sehr – vorausgesetzt, der restliche Speiseplan passt und das tierische Protein hatte ein artgerechtes Leben. Wer aber abnehmen oder einfach nur gut und abwechslungsreich essen möchte, sollte sich den Genuss von Brot nicht nehmen lassen. Denn nicht (Vollkorn)brot, Nudeln oder Kartoffeln machen dick, sondern zu viel Wurst oder Käse oben drauf bzw. die fette Soße drumherum.

Walnuss-Schnitten – jede Kalorie ein Genuss

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Steht es schon auf den Titelseiten der bunten Blätter? Abspecken für die Bikini-Saison und so? Na ja, die liegt ja noch in weiter Ferne und genauso das frische Obst für leichte Erdbeerkuchen. Außerdem ist es im Moment draußen oft noch ziemlich eklig. Ich finde, da dürfen es gerne ein paar Kalorien mehr sein, um die Seele zu streicheln. Man kann das Kalorienbomben-Problem bei diesem Kuchen aber auch einfach dadurch lösen, dass man kleine Stücke schneidet (der Teller auf dem Bild ist der Unterteller einer Espresso-Tasse und das Stück echt nur ein Hauch). Oder man lädt einfach genug Gäste zum Kaffeeklatsch ein.

Außerdem stecken auch noch jede Menge gesunde Walnüsse drin, die ja bekanntermaßen viele ungesättigte Fettsäuren enthalten und gut für Herz und Hirn sind. Aber mal ganz ehrlich: Eigentlich braucht es alle diese Rechtfertigungs-Argumente gar nicht. Ich backe diesen Kuchen im Schnitt einmal im Jahr und somit schaden uns selbst mehrere Stücke pro Nase weder in puncto Energie- bzw. Fettgehalt noch nützen sie uns in Bezug auf die Wunderwirkungen der Walnüsse. Dazu muss man die schon regelmäßiger essen. Aber an diesem Tag, oft der Geburtstag vom Sohn, genießen wir jeden Bissen und genauso soll es doch sein, oder?

Dass ich diesen Walnusskuchen nicht öfter backe, liegt auch daran, dass sie zwar in die Kategorie „super lecker“, nicht aber in die Kategorie „schnell und einfach“ fallen. Es sind schon einige Arbeitsschritte nötig. Wenn man die in der richtigen Reihenfolge abarbeitet, geht es aber dann doch recht flott. Man kann auch zwischendurch schon mal die Spülmaschine ausräumen oder die Schwiegermutter anrufen und so Wartezeiten (z. B. bis der Boden abgekühlt ist) sinnstiftend nutzen.

Die meiste Zeit kostet mich sowieso das Walnüsse-Knacken, denn wir haben ja einen eigenen Walnussbaum im Garten und die vielen Nüsse müssen sowieso irgendwann weg. Wenn ich ganz schlau bin, delegiere ich diese Aufgabe rechtzeitig an ein anderes Familienmitglied, dann bin ich aus der Nummer raus und spare viel Zeit beim Backen.

Hier geht’s zum Walnuss-Schnitten-Rezept.

 

Erst Buttercreme, dann Walnuss-Masse auf den Teig Foto: Freitag-Ziegler

Erst Buttercreme, dann Walnüsse auf dem gebackenen Boden verteilen.
Foto: Freitag-Ziegler

 

Walnuss-Schnitten fast fertig Foto: Freitag-Ziegler

Wenn die Schokolade abgekühlt ist, schneidet man den Walnusskuchen in mindestens 30 Stücke.
Foto: Freitag-Ziegler

Leguminosen-Links zum Jahr der Hülsenfrüchte und ein Sommerrezept

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Hülsenfrüchte (Leguminosen) sind in diesem Jahr Trend. Sollten sie jedenfalls sein, denn die Food and Agriculture Organization (FAO) hat 2016 zum Internationalen Jahr der Hülsenfrüchte erklärt. Anfang des Jahres hatte ich tatsächlich den Eindruck, von Bohnen, Erbsen, Linsen, Lupinen und anderen Verwandten dieser riesigen Pflanzenfamilie umzingelt zu sein. Überall entdeckte ich Beiträge zu ihrem Segen für Mensch, Tier und Umwelt. Und auch in meiner Küche – beim Fleischfasten vor Ostern – oder am Schreibtisch – für einen Fachartikel zu neuen Mehlen – waren die Hülsenfrüchte zeitweise mein persönliches Trendthema.

Mittlerweile scheint sich die Aufmerksamkeit ein wenig verlagert zu haben und ist das Thema einfach nicht mehr neu genug.  Das liegt natürlich auch daran, dass die Saison nun viele frische Alternativen bereithält. Auch darüber muss schließlich alle Jahre wieder kommunziert werden , z. B. aktuell über den Spargel.

Trotzdem ist immer noch Jahr der Hülsenfrüchte und man kann die kleinen Proteinbomben prima in der warmen Jahreshälfte unterbringen. So schmeckt z. B. der Salade de lentilles vertes besonders im Sommer, Kichererbsen sorgen für Urlaubsgefühle beim Hummus-Dippen, in Salzlake eingelegte Lupinensamen machen sich gut auf dem Antipasti-Teller. Und für Veganer und andere hippe Menschen sind derzeit Lupinenschnitzel oder Pasta aus Linsen angesagt.

Hier daher meine Linktipps, um die Fans von Hülsenfrüchten bei der Stange zu halten bzw. möglichst viele neue zu gewinnen.

Mehr Hintergrundwissen, praktische Tipps und Rezepte rund um Hülsenfrüchte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vegetarische Frikadellen aus Sellerie und Vollkornreis

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Hier kommt ein neuer Beitrag unter dem Motto „Wintergemüse lecker verpackt“ nachdem ich dazu letztes Jahr mein Rezept für Wirsingstrudel verraten habe: Vegetarische Bratlinge aus Vollkornreis und geriebener Knollensellerie, kurz Sellerie-Reis-Frikadellen. Wintergemüse ist Sellerie – obwohl das ganze Jahr zu haben – deshalb, weil er sich nach der Haupternte im Oktober und November richtig gelagert den ganzen Winter über hält.

Eigentlich gehört Sellerie zu den wenigen Gemüsearten, die ich nicht mag (auch nicht im berühmten Waldorf-Salat). Als Suppengemüse geht er gerade noch, aber ich kann auch darauf verzichten. Deswegen finde ich dieses Rezept so toll. Das verpackt den Sellerie so, dass er mir – und auch dem überwiegenden Rest der Familie – ziemlich gut schmeckt. Außerdem ist das Ganze ein sehr preiswertes Essen: So eine Sellerieknolle gibt es im Supermarkt schon für 1,50 Euro das Kilo, in meinem Bioladen für 3 Euro.

Mittelfein geriebener SellerieDer einzige Haken an der Sache: Man muss die Knolle reiben! Wer keine Küchenmaschine mit passender Funktion hat und von Hand reiben muss, könnte bald den Spaß verlieren. Ich habe mir daher mittlerweile so ein Gerät in einfacher Ausführung gegönnt. Das hat weit unter 100 Euro gekostet und sich längst bezahlt gemacht. Damit reibe ich Kartoffeln für Reibekuchen oder Düppekuchen, die Kohlköpfe für Rotkohl oder Krautsalat und die Karotten für Karottensalat. Auch Brotteigkneten geht fast von allein.

Süß mit selbst gemachtem Apfelmus oder herzhaft mit Kräuterquark und Salat

Auf dem Foto übrigens mein „Serviervorschlag“ mit selbst gemachtem Apfelkompott aus eigenen Äpfeln. Ich persönliche bevorzuge allerdings die herzhafte Variante mit Kräuterquark und Salat 😉

Hier auch gerne nochmal der Hinweis für Veganer, der sich schon bei meinen Grünkernbratlingen findet: Man kann das Ei problemlos durch einen Esslöffel in Wasser angerührtes Sojamehl ersetzen.

Universal-Lexikon der Kochkunst von 1897

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Kochkunst um 1900Um diese Jahreszeit stehe ich immer wieder staunend vor all den (neuen) Koch- und Backbüchern, die um einen Platz unter dem Weihnachtsbaum buhlen. Aber zum Glück (?) gibt es ja jede Menge (neuer) Ernährungstrends, Essphilosophien oder Superfoods, die die Anschaffung eines weiteren Exemplares rechtfertigen. Und es gibt ja auch immer wieder neue Generationen von Lesern, die offensichtlich trotz passender Tutorials auf Youtube oder sonstigen Kanälen gerne mal zum gedruckten Kochbuch greifen. Darin lernen sie dann unterstützt von bunten Step-by-step-Fotos, wie man z. B. Karotten schält und in gleichmäßige Würfel schneidet…

Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Ich liebe Kochbücher und nenne mittlerweile eine stattliche Sammlung mein Eigen. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass meine Kochkunst in einer mathematischen Beziehung zur Anzahl meiner Kochbücher steht. Und in den bereits vorhandenen finden sich eh bereits mehr Rezepte als ich jemals nachkochen kann.

Von Lerchen-Fricassée bis Zwiebel-Pudding

Seit einiger Zeit komplettiert jedoch ein ganz besonderes Exemplar mein Kochbuchregal, das ich hier wärmstens empfehlen möchte: Das Universal-Lexikon der Kochkunst von 1897. Das hat mir die Schwiegermutter verehrt – leider nur den zweiten Band L – Z dieses zweiteiligen Klassikers seiner Zeit. Das Werk bringt es auf fast 700 Seiten – gefühlte 99,9 Prozent davon reiner Text, versteht sich. Zur Auflockerung gibt es allerdings eine Handvoll schöner Zeichnungen zur Kunst des Serviettenfaltens oder Tranchierens, ein paar Abbildungen von Pilzen und Menüfolgen fürstlicher Galadiners.

Serviettenbrechen, das. Bei festlichen Mahlzeiten gewinnt das Aussehen der Tafel ganz bedeutend, wenn die Servietten in zierliche Formen gelegt werden. Wie man dabei zu verfahren hat, lehren verschiedene, diesen Gegenstand behandelnde Fachbücher, unter denen namentlich L. Fritzsches „Illustriertes Servietten-Album“ hervorzuheben ist…

Eigentlich wollte ich direkt eines der Lebkuchenrezepte ausprobieren, aber ich konnte mich nicht entscheiden, welches. Denn der Leser hat die Qual der Wahl zwischen fünfzehn Lebkuchenvarianten: Allein vier verschiedene Baseler Lebkuchen, dazu Berner, französische und natürlich Nürnberger, aber auch noch Offenbacher, Thorner usw. Außerdem hatte ich weder 1 1/2 Kilo Honig und 36 Gramm gestoßene Pottasche (Baseler Lebkuchen) im Haus noch Lust dazu, „vier bis fünf Eier mit 1/2 Kilogramm Zucker eine Stunde lang nach einer Seite hin zu rühren“ (Zucker-Lebkuchen).

Stattdessen habe ich fasziniert von einer Seite zur nächsten geblättert und mich immer wieder festgelesen. Zum Beispiel bei ca. 125 Rezepten mit Mandeln. Da kommen dann neben süßen auch reichlich bittere Mandeln in die Cremespeise oder das Mandelbrot. Die können einen (besonders Kinder) roh geknabbert schnell ins Grab bringen. Wusste man damals schon, dass aus bitteren Mandeln hochgiftige Blausäure freigesetzt wird? Nehmen die Rezepte darauf Rücksicht? So richtig erschließt sich das nicht. Diese Rezepte werde ich jedenfalls nicht als erstes nachkochen.

Und ganz sicher werde ich auch die Zubereitungsanleitungen für Lerchen, Tauben oder Schildkröten nur mit einem Schauer auf dem Rücken lesen und mich gedanklich in eine Zeit zurückversetzen lassen, wo solche Delikatessen von gehobener Kochkunst und natürlich auch einer gewissen Wohlhabenheit zeugten.

Schon eher probiere ich im nächsten Frühjahr den Löwenzahnsalat aus, wenn ich denn einen hilfreichen Maulwurf finde:

Löwenzahn-Salat. Hierzu benützt man entweder künstlich durch Zudecken der Pflanzen gebleichte, junge Löwenzahnblätter oder besonders gern solche von Stöcken, die im Freien wildwachsend durch Maulwurfshügel im Herbst mit Erde bedeckt und des Lichtes beraubt worden sind, wodurch sie ganz weiß und außerordentlich zart bleiben.

Das Mittagsessen als Alp der Hausfrau

Köstlich amusiert habe ich mich über die einleitenden Worte zum Thema Mittagsessen, das mich persönlich auch jeden Tag neu vor die Qual der Wahl stellt:

Mittagsessen, franz. Diner, egl. Dinner. Die Sorge für das Mittagsessen ist in jedem größeren Haushalt eine Art Last oder Alp, welche das Gemüt der Hausfrau täglich aufs neue bedrückt, falls sie nicht durch jahrelange Uebung und Erfahrung gelernt hat, sich mit einiger Schnelligkeit darüber hinwegzuhelfen…

Dieses Buch ist eine wahre Fundgrube an Amüsantem, aber auch tollen Rezepten, Warenkunde und Gartentipps – außerdem ein echter Pageturner. Ich freue mich jetzt schon darauf, in den Weihnachtsferien weiter darin zu schmökern und ein paar Rezepte auszuprobieren. Ein neues Hochglanzkochbuch brauche ich dieses Jahr jedenfalls nicht mehr. Vielleicht treibt der ein oder andere von euch ja auch noch so ein Schätzchen in der Verwandtschaft auf. Fragt doch einfach mal nach. Es lohnt sich, zumal alte Rezepte oder Gemüsearten und alles mit „slow“ davor heute stark im Trend ist. Ansonsten findet man diesen Klassiker bestimmt auch im Antiquariat oder Online.

 

#Foodblogbilanz16 – zwischen kritisch und köstlich

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Jahresrückblick 2016Eine persönliche Bilanz über den eigenen Blog ziehen? Das stand schon länger auf meiner To-Do-Liste. Nun hat mir Sabine Schlimm den nötigen Schubs gegeben. Denn auf ihrem Blog Schmeckt nach mehr sammelt sie heute meine und die Rückblicke vieler anderer Foodblogger. Danke für diesen Schubs, liebe Sabine. Und danke an alle, die mich auch in meinem dritten Jahr als Bloggerin davon überzeugt haben, dass sich der Aufwand lohnt!

1. Was war 2016 dein erfolgreichster Blogartikel?

Das war ganz klar Was Oecotrophologen von Foodbloggern lernen können und anders herum. Damit könnte ich meinen Jahresrückblick auch fast schon beenden. Denn in diesem Beitrag steckt bereits viel Persönliches, finden sich Gedanken und Wünsche, die ich nach einem tollen Austausch mit Kolleginnen in München erstmal sacken lassen musste und dann hier sortiert habe. Dazu gehört die weise Erkenntnis, dass wir studierten und dadurch oft reichlich verkopften Ernährungswissenschaftlerinnen uns im Umgang mit Social Media von den Foodbloggern und ihrer Kreativität und Leichtigkeit manchmal eine Scheibe abschneiden können. Wir arbeiten dran, versprochen! Dafür teilen wir immer gerne unser Fachwissen zu Lebensmitteln und Ernährung, wenn wir damit jemandem weiterhelfen können.

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?

Die zum Glück wieder aufgeflammte Diskussion um das Kükenschreddern hat mich zu dem Beitrag Bitte auch zu Ostern Bio-Eier kaufen motiviert.  Seitdem kaufe ich (fast) nur noch Eier von der Bruder-Hahn-Initative. Das „fast“ muss ich leider dazuschreiben, denn schließlich stecken in vielen Fertigprodukten, z. B. Keksen, dann doch Eier, die nicht Bio sind und erst recht nicht von Betrieben stammen, die die Hähnchenküken mitaufziehen. Ein schwieriges Thema, mit dem ich noch lange nicht fertig bin.

Noch lange nicht fertig bin ich auch mit der Idee, eigentlich ganz auf Fleisch verzichten zu wollen. Ich weiß, dass sich unter den Foodbloggern (und ihren Lesern) viele Vegetarier tummeln. Daher ist mir das auch ein bisschen peinlich. Aber warum gerade ich den letzten Schritt zur Vegetarierin bisher nicht geschafft habe, habe ich in Vegetarier werden ist gar nicht so einfach beschrieben. Immerhin: Zumindest kommt bei uns (fast) – da muss der Ehrlichkeit halber wieder dieses Wort hin – nur Bio-Fleisch und -Wurst auf den Tisch. Außerdem koche ich sehr oft ohne Fleisch, probiere neue vegetarische Rezepte aus und gebe die Hoffnung nicht auf, irgendwann ganz auf Fleisch verzichten zu können.

©BLE, Bonn/Foto: Thomas Stephan

Gemüse statt Fleisch

Um etwas Ähnliches ging es in meinen Eindrücken von der Veganfach 2016. Nachdem ich im Mai 2014 noch geschrieben habe, der Vegan-Hype geht mir langsam auf die Nerven, habe ich spätestens auf dieser Messe im Herbst meine Meinung ein Stück weit geändert. Viele Hersteller versuchen nicht nur, Profit aus der veganen Welle zu schlagen, sondern bieten wirklich gute Lebensmittel an, hinter denen sie mit voller Überzeugung stehen. Beeindruckt hat mich auch die Begeisterung und Toleranz der Menschen, mit denen ich in Köln gesprochen habe – selbst, wenn ich mich als (noch) Fleischesserin geoutet habe…

3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?

Ich bin ein großer Fan von Johanna Bayer, die in ihrem Blog „Quark und so“ kein Blatt vor den Mund nimmt, z. B. in Kesselfleisch und Milzwurst – ein Tabu? Über Innereien, Manieren und Vegetarier. Wie sie darin das Drama beschreibt, das sich entspinnt, als sie sich in heiterer Geburtstagsrunde die traditionelle Herstellung von Kesselfleisch erklären lässt… einfach herrlich. Jedes Mal, wenn ich einen Post von Johanna anklicke, denke ich „puh, schon wieder so lang“. Aber jedes Mal lese ich bis zum Schluss, weil ich vorher einfach nicht aufhören kann.

Gut gefallen hat mir auch der Beitrag von Friedhelm Mühleib auf seinem „Tellerrandblog“ Wohlan denn, Herz, trinke Kaffee und gesunde! Ein schönes Beispiel mal wieder, wie das so ist mit der viel zitierten wissenschaftlichen Studienlage zu Ernährungs- und Gesundheitsthemen – oft schwierig zu interpretieren und scheinbar noch schwieriger, darüber unabhängig und seriös zu schreiben. Tja, diese Studienlage ist eben nicht in Stein gemeißelt. Trotzdem bin ich nicht der Meinung, dass man es daher gleich ganz sein lassen kann. Aber ein bisschen mehr auf den eigenen Bauch hören, ist bestimmt nicht verkehrt.

Sehr wichtig fand ich den Beitrag von meiner Kollegin Melanie Kirk-Mechtel und – Überraschung! – auch dabei ging es um vegane Ernährung. Dazu hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung in diesem Jahr nämlich ein Positionspapier veröffentlicht. Melanie erklärt in Kritik an der DGE-Stellungnahme zur veganen Ernährung, warum die Art, wie diese Stellungnahme (bzw. eben nur Teile davon) veröffentlicht wurde, die Veganer auf die Barrikaden rief.

4. Welches der Rezepte, die du 2016 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?

Da ich ja nur hin und wieder ein Lieblingsrezept veröffentliche (sollte ich öfter?), fällt die Auswahl leicht. In diesem Jahr waren das die Vegetarischen Frikadellen aus Sellerie und Vollkornreis. Die mache ich seit Jahren – vor allem im Winter – alle paar Wochen, wenn mir sonst nichts einfällt. Bei diesem Rezept gefällt mir besonders, dass ein Gemüse, das ich eigentlich nicht mag, durch die Art der Zubereitung so schlau verpackt wird, dass es richtig köstlich schmeckt.

5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2016 beschäftigt? Und hast du es gelöst?

Champignons mit Pestofüllung zum GrillenDas war Aluminium beim Grillen – Fluch oder Segen? Ich hatte mich schon länger gefragt, warum in vielen Rezepten kommentarlos dazu geraten wird, Fleisch in Aluminiumschalen oder Gemüse in Aluminiumfolie auf den Grill zu legen. Für diesen Artikel habe ich das Ganze dann endlich ordentlich recherchiert. Fazit Nr. 1: Wer Fleisch grillt, kann mit Alufolie verhindern, dass krebserregende Stoffe entstehen. Damit man dann aber nicht zu viel Aluminium aufnimmt (auch nicht gesund) darf das Grillgut – egal, ob Fleisch, Fisch oder Gemüse -, erst später gesalzen oder mit Zitrone gewürzt werden. Fazit Nr. 2: Wer nur total selten den Grill anschmeißt, braucht sich über beides nicht so viele Gedanken zu machen.

6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?

Jahr der HülsenfrüchteSpontane Antwort: Hülsenfrüchte! Angespornt durch das Jahr der Hülsenfrüchte (und durch die diversen Artikel und Blogposts, die ich dazu geschrieben habe), habe ich immer wieder neue Rezepte mit Erbsen, Linsen, Kichererbsen oder Bohnen ausprobiert: Indische gelbe Erbsensuppe, Kichererbsen-Curry mit Spinat, Blumenkohl-Curry mit Möhren und roten Linsen, Sommer-Salat mit Lentilles de Puy, Kichererbsen zum Knabbern aus dem Backofen, weiße Bohnen mit rote Bete und Schafskäse, Hummus, Linsenbratlinge…

Ich habe aber nicht nur Hülsenfrüchte gekocht, was das Zeug hielt, sondern auch im Bioladen oder Supermarkt nach spannenden Innovationen Ausschau gehalten: Den Nudeln aus roten Linsen gönne ich vielleicht noch eine zweiten Versuch, die konnten uns beim ersten Mal nicht überzeugen. Vermutlich habe ich sie einfach zu lange gekocht. Und auch beim veganen Brotaufstrich auf Lupinen-Basis müssen wir noch ein paar Sorten ausprobieren, bis wir die richtige gefunden haben.

7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf dein Blog gekommen sind?

Sehr gut gefällt mir der Suchbegriff „Grünkernbratlinge ohne Ei“. Der spricht natürlich dafür, wie viele Leute nach veganen Rezepten suchen. Besonders gut finde ich daran, dass sie nicht nur nach Quinoa oder Chiasamen suchen, sondern eben auch noch nach dem guten alten Grünkern (= unreifer Dinkel). Der wächst nämlich in Deutschland und muss nicht erst vom anderen Ende der Welt zu uns importiert werden. Vergeblich sucht man ihn aber heute leider in manchen Supermärkten. Dort musste er seinen Regalplatz offensichtlich an die neuen Trendlebensmittel abgeben. Sehr schade!

8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2017?

Viele neue Ideen und mehr Mut, manchmal etwas frecher zu schreiben. Und natürlich wünsche ich mir viele neue Leserinnen und Leser und sehr gerne auch mehr Austausch mit anderen Foodbloggern. Dazu gelobe ich Besserung, was das Lesen, Teilen und Kommentieren von deren Beiträgen angeht. Leider fehlt mir dazu oft die Zeit im ewigen Spagat zwischen Job und dem, was sonst alles so ansteht 😉

 

 

 


(Keine) Zeit zum Kochen?!

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Schnelle Gemüsesuppe

Gemüsesuppe vor dem Pürieren

Bis in die wichtigsten Nachrichtensendungen und auf die Titelseiten der Tageszeitungen schafften es gestern und heute die Ergebnisse von Minister Schmidts jüngstem Ernährungsreport 2017 „Deutschland, wie es isst“. Bereits im ersten Kapitel sträuben sich mir die Nackenhaare. Denn dort werden Zahlen präsentiert, nach denen „gut schmecken“ und „gesund sein“ den Leuten am wichtigsten ist. Gleichzeitig greifen immer mehr Menschen zu Fertiggerichten. Klar können die – theoretisch – auch gesund sein, sind die meisten aber in der Praxis nicht: zu fett, zu süß, zu salzig. Deswegen treffen sie offensichtlich auch den Geschmack vieler Leute, die sich nämlich genau daran gewöhnt haben. Anders lässt sich für mich nicht erklären, wie das alles zusammen passt.

Außerdem verstehe ich nicht, wie das Berichten, Fotografieren und Reden über’s Essen und Kochen so im Trend liegen kann und das Selberkochen dann doch immer weniger. Die Antwort darauf lautet oft, die Menschen hätten keine Zeit zum Kochen bzw. würden sich keine Zeit mehr dafür nehmen. Das frustriert mich extrem und eigentlich möchte ich in so einer Welt nicht leben. Denn das zeigt, wie sehr dem „Durchschnittsdeutschen“ das Können abhanden gekommen ist, aus wenigen frischen Zutaten ein schnelles, leckeres und gesundes Essen zu zaubern. Und es ist ein Zeichen dafür, wie sich die Prioritäten verschoben haben. Denn ich glaube nicht, dass wir heute grundsätzlich unter so großem Zeitmangel leiden. Diese so kostbare Zeit wird einfach für andere Dinge (z. B. mit dem Smartphone daddeln … ) verbraucht.

20 Minuten für eine frisch gekochte Gemüsesuppe

Schnelle Gemüsesuppe

Gemüsesuppe nach dem Pürieren

Ein schnelles Essen kann z. B. eine Gemüsesuppe sein, für die man in 5 Minuten eine bunte Mischung an Gemüse der Saison putzt und in grobe Stücke schneidet. Mit Wasser und etwas Gemüsebrühe 15 Minuten köcheln lassen, einen Schuss Sahne, frische Kräuter dazu, pürieren, fertig! Das ist gerade jetzt im Winter ein wirklicher Genuss oder meinetwegen auch Seelenfutter. Viel schneller ist eine Tiefkühlpizza auch nicht auf dem Tisch. Auch viele andere Gerichte dauern nicht lange, wenn man ein wenig Routine hat. Aber genau hier liegt wohl das Haar in der Suppe. Diese Routine haben viele Menschen heute leider nicht mehr oder bekommen nicht die Chance, sie zu entwickeln. Umso besser, dass Kinder und Jugendliche grundsätzlich – laut Ernährungsreport jedenfalls – Lust zum Kochen haben. Wenn sie das nicht zuhause in die Tat umsetzen, warum dann nicht in der Schule? Daher finde ich die Idee, Kochen auf den Unterrichtsplan zu setzen, grundsätzlich gut. Ich bin gespannt, ob da irgendwann was draus wird.

 

 

Mein Fernsehdebüt im WDR zu heimischem Wintergemüse

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Quelle: WDR

Quelle: WDR

Gestern ging es in der WDR-Servicezeit um Wintergemüse bzw. alte Sorten, die heute nicht mehr so gefragt sind. Wer mag, kann sich den Beitrag und meine Rolle darin gerne noch einmal ansehen. Ein Jahr lang findet sich beides unter

Heimisches Gemüse – Fitmacher für den Winter

auf den Seiten des WDR. Insgesamt fünf Minuten Sendezeit waren das Ergebnis von für mich zwei Drehtagen. Aber wenn es die richtigen Leute gesehen haben, hat sich der Aufwand gelohnt. Die richtigen, das wären z. B. diejenigen, die bisher mit Steckrüben, Pastinaken und Petersilienwurzeln so rein gar nichts anzufangen wussten. Die richtigen wären aber auch Menschen, die solche heimischen Gemüse zwar kennen, aber oft trotzdem zu Paprika, Tomaten und Brokkoli aus Spanien oder Kopfsalat aus dem Gewächshaus greifen. Das ist ja kein Verbrechen und gesund ist jegliches Grünzeug sowieso. Aber gerade jetzt lässt sich der Speiseplan so herrlich mit den alten Sorten bereichern.

Für mich persönlich hat es sich auch gelohnt. Denn bei einer Produktion für einen Fernsehbeitrag mitzumachen ist schon eine ganz andere Sache als alles, was ich sonst so auf dem Tisch habe. Da reicht es nicht, dass man sich überhaupt vor die Kamera traut, sondern gilt es auch noch, das Wesentliche so kurz und knackig wie möglich rüberzubringen. Ich hoffe, dass mir das halbwegs gelungen ist. Am meisten gefreut habe ich mich über die tollen Reaktionen der Kunden, die ich im Supermarkt beobachtet und befragt habe. Ich hatte wirklich den Eindruck, dass manche total dankbar waren, eine neue Idee für eine köstliche warme Suppe als Alternative zum kalten Tomatensalat bekommen zu haben.

Schnelle Rezepte für Steckrüben, Petersilienwurzeln und Pastinaken

Wer neugierig oder hungrig geworden ist, kann sich meine Rezepte hier in einer ausführlichen Version anschauen und ausdrucken.

 

Das (wahrscheinlich) nachhaltigste Kochbuch der Welt?

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Seine Erfinder, die Gründer des Startups Feierabendglück, bezeichnen es als „Das (wahrscheinlich) nachhaltigste Kochbuch der Welt“. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall steckt viel Nachhaltigkeit im Gesamtkonzept. Sein Kern ist ein Kochbuch, das in Wahrheit eine Rezeptkartensammlung in der Dose ist. Es ist vollständig biologisch abbaubar (die Karten) bzw. recyclebar (die Weißblechdose). Von jedem Kauf gehen 1,50 Euro an die Genossenschaft BioBoden, die damit Land für den Bioanbau in Deutschland erwirbt. Wie das alles funktioniert, wird auf den „Greencards“ erklärt. Dort finden sich dann auch die Links zu den Webseiten der Kooperationspartner mit Anregungen für “ grüne Finanzen, nachhaltigen Konsum oder Urlaub mit gutem Gewissen“.

Die findet man natürlich auch auf den zugehörigen Seiten der Jungunternehmer im Internet, inklusive Shop und einer weiteren interessanten Geschäftsidee, der Feierabendtüte. Die können Unternehmen im Abo bestellen und ihre Mitarbeiter so einmal pro Monat mit den kostenlosen Zutaten für ein Feierabendrezept beschenken. Eine super Idee, wenn es denn derart spendable Unternehmen gibt. Überhaupt ist das ganze Konzept rund und schön, mir allerdings zum Teil etwas zu werblich. Jedenfalls, wenn man den Fokus auf’s Kochen legt. Aber das Ganze soll eben mehr als ein etwas anderes Veggie-Kochbuch sein und vermutlich braucht es die Menge an Partnern, nicht nur, um die Welt zu verändern, sondern auch, um davon leben zu können…

52 Rezepte – vegetarisch, vegan und bio

Da ich keine Expertin für Nachhaltigkeit in allen seinen Facetten, wohl aber für lecker Essen, gesunde Ernährung und saisonale Lebensmittel bin, habe ich mir die Rezepte daraufhin etwas genauer angeschaut. Damit die nachhaltig sind, sind alle vegetarisch und  komplett aus Bio-Zutaten zu kochen. Beherzigt man, was wann Saison hat, soll jedes Essen pro Nase maximal 3,50 Euro kosten. Für ein 100-prozentiges Bio-Essen ist das in Ordnung, denke ich. Und auch die Saisonauswahl der Gemüse ist o.k. Hier hätten für meinen Geschmack noch ein paar mehr (alte) Gemüsearten dabei sein dürfen, die im Winter eine Rolle spielen, z. B. Schwarzwurzeln, Grünkohl oder Steckrüben. Was das für wichtige Alternativen zu Tomaten und Kopfsalat im Winter sind, scheint ja dank aktueller „Gemüsekrise“ so langsam in den Köpfen anzukommen. Man – und vor allem ein nachhaltiges Kochbuch – kann es aber einfach nicht oft genug wiederholen.*

Natürlich ist die Auswahl bei 52 Rezepten recht begrenzt. Mein Vorschlag für die nächste Auflage: Einfach die ein oder andere Variante mit Auberginen oder Kürbis oder einige der simpleren Rezepte wie „Weißer Spargel mit zerlassener Butter, Parmesan und Kartoffeln“ weglassen. Dann entstünde Platz für Zubereitungstipps von Gemüse, das nicht so bekannt ist.

Was mir richtig gut gefällt

Die meisten Rezepte kommen mit wenigen guten Zutaten aus. Alles ist ruckzuck fertig, das schnelle Feierabendglück eben. So kann sich niemand rausreden, keine Zeit oder Lust zum Kochen zu haben. Und auch das Argument „ich kann nicht kochen“ zieht hier nicht: Wem Zutatenliste und Anleitung nicht reichen, der kann sich das zu jedem Rezept gedrehte Kochvideo anschauen. Es zeigt im Zeitraffer, wie alles gemacht wird – ein echter Mehrwert, vor allem für Kochanfänger und Menschen, die auf bewegte Bilder stehen.

Was mir nicht so gut gefällt

In puncto Gesundheit gibt es noch Luft nach oben. Damit werben die Autoren allerdings auch nicht. Trotzdem: Es gibt kein Rezept, das Vollkornmehl oder -getreide enthält. Die Reisgerichte werden mit Basmati-, Jasmin- oder Risottoreis gekocht. Oft gehört das so, keine Frage. Wenigstens eine Variante mit Vollkornreis hätte aber gezeigt, wie sich der verwenden lässt. Außerdem kommt für meinen Geschmack manchmal etwas zu üppig Sahne in die Suppe oder Pastasoße. Und auch beim Öl wird nicht gespart. Da fehlen dann auch schon mal konkrete Mengenangaben. Kein Problem für erfahrene Köche, wohl aber für Anfänger.

Was man denen auch schon auf der Rezeptkarte verraten und nicht erst im Video zeigen sollte ist, dass Butternutkürbis (im Gegensatz zum Hokkaido) zu schälen ist – vermutlich wurde das schlichtweg vergessen. Bei den Videos ist mir übrigens aufgefallen, dass die Teige immer von Hand mit dem Schneebesen gerührt werden. Soll hier Strom gespart werden, weil das nachhaltiger ist? Ich benutze dafür jedenfalls immer einen Mixer 😉

Fertigprodukte als schnelle Zutaten

Geteilter Meinung kann man über Zutaten wie fertigen Quicheteig, Schupfnudeln oder Kürbisnockerl, Grünkernburger- oder Falaffelmischung sein. Ganz ehrlich: Ich benutze auch hin und wieder solche praktischen Helferlein, wenn es schnell gehen muss. Aber irgendwie ist das hier nicht so ganz durchdacht, habe ich den Eindruck. Denn ein Mürbeteig für eine Quiche ist wirklich schnell selbst gemacht und die Zutaten sind immer im Haus. Zehn Wraps backen ist im Vergleich dazu deutlich mühsamer – da greife ich persönlich eher mal zum Fertigprodukt.

Mein Fazit

Ein durchaus gelungenes und sehr sympathisches Gesamtkonzept. Das eigentliche Kochbuch – auch die etwas unübersichtliche Geschichte mit den Karten – überzeugt mich aber nicht komplett. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass es für Leute, die ein wenig zum Kochen geschubst werden müssen und die schnelle vegetarische Rezepte suchen, genau das Richtige ist.

 

*Nachtrag: Gerade habe ich auf der Webseite von Feierabendglück entdeckt, dass bereits eine Erweiterung mit 16 zusätzlichen Karten für Wintergemüse-Rezepte geplant ist. Das finde ich richtig gut!

 

 

 

 

Vegetarisches Grillen – Ein Kochkurs-Erlebnis!

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Nur ganz selten mache ich bei Gewinnspielen mit. Letzte Woche hat es mich dann mal wieder gejuckt und prompt gelohnt. Mein Name wurde aus der Lostrommel für einen Kochkurs im Kochatelier St. Augustin gezogen. Das war mein erster Kochkurs überhaupt. Außer meiner Mama und diversen Kochbüchern oder Bloggern hat mir bisher keiner das Kochen beigebracht. Trotzdem backe und koche ich schon seit ewigen Zeiten einigermaßen erfolgreich – learning by doing eben. Oft muss es bei mir aber schnell gehen und trotzdem allen schmecken. So greife ich auch schon mal zu „gekörnter Gemüsebrühe aus dem Glas“, z. B. für meine Grünkernbratlinge oder Sellerie-Reis-Frikadellen.

Solche praktischen Helferlein kommen in der gehobenen Küche und in so einem Kochkurs natürlich nicht vor. Müssen sie auch gar nicht, wenn man weiß, wie es anders geht. Unser Koch Robert wusste das und hat mir geduldig alle Fragen dazu beantwortet: Für eine selbst gemachte Gemüsebrühe nutzt er z. B. Gemüseabschnitte, die sich im Laufe einer Woche ansammeln. Wie das genau funktioniert, kann man prima in dem Beitrag Brühe aus Gemüseabschnitten von der Kochbuchautorin Sabine Schlimm nachlesen. Ich habe jedenfalls seit gestern so eine Sammeldose in meinem Gefrierschrank.

Und auch sonst haben mir die diversen Tipps und Tricks vom Profi am meisten gebracht. Jetzt weiß ich nämlich erst, wie man Zwiebeln ganz einfach richtig schön klein schneidet, dass man Ingwer nicht schälen muss, sondern dünn mit einem Löffel abschabt, und wie man eine Vinaigrette so rührt, damit es eine richtige Emulsion (das Öl tröpfchenweise unterschlagen) und keine Fake-Emulsion (alles auf einmal miteinander verrühren) wird.

Von den Rezepten haben mir die gefüllte Rote Bete, der Melonen-Sprossen-Salat und die Kartoffel-Kräuter-Muffins am besten gefallen. Dazu braucht man aber nicht unbedingt einen Grill, denke ich. Denn daran könnte das Nachkochen einiger Gerichte bei mir scheitern: In meinem Garten befindet sich nämlich nur so ein profanes Modell ohne Deckel und Schnickschnack. Daher war ich in diesem Kochkurs auch eigentlich ein bisschen Fehl am Platz. Aber der Trend geht ja eindeutig in Richtung Outdoor-Kochen mit Hightech-Geräten. Das verträgt sich bestens mit der kreativen vegetarischen Kochkunst 😉

Rote Bete gefüllt mit Ziegenfrischkäse und Mandelblättchen

Mein Hauptbeitrag bestand in der Zubereitung der Vorspeise und natürlich habe ich mir das Wintergemüse, nämlich die Rote Bete, vorgeknöpft. Dazu habe ich sie geschält, halbiert, ausgehöhlt und in einem Sud aus Gewürzen, Honig und Balsamico auf dem Grill vorgegart. Hier kann ich mir gut vorstellen, dass das auch im Backofen funktioniert.

Ausgehölte und fertig gedünstete Rote Beete

Dann kamen in jede Rote Bete etwas frischer Thymian, ein kleiner Kloß Ziegenfrischkäse und oben drauf ein paar Mandelblättchen. Nochmal 2 Minuten gratinieren – fertig!

Gedünstete Rote Beete-Hälften, mit Ziegenfrischkäse gefüllt und Mandelblättchen bestreutEine andere Kursteilnehmerin kümmerte sich derweil um die zweite wichtige Komponente des Vorspeisentellers: Einen Salat aus Wassermelone und Sojasprossen. Auch für den Salat kam der Grill zum Einsatz, denn die Melone wurde vor dem Würfeln kurz angeröstet, um den Geschmack zu intensivieren. Sobald wirklich Wassermelonenzeit ist, werde ich diesen Salat direkt noch einmal ausprobieren, denn die Kombination aus Melone, Sprossen, Zitrone und Minze war ziemlich genial.

Gefüllte Rote-Bete-Hälften mit Salatgarnitur und Melonen-Sprossensalat

Barbecue-Spieße mit Rauchtofu, Auberginen-Dip und Kartoffel-Kräuter-Muffins

Das Hauptgericht bestand aus Barbecue-Spießen mit Rauchtofu, Paprika, Zucchini und roten Zwiebeln. Die wurden mit einer raffinierten Marinade (Mop heißt sowas unter Kennern) bepinselt und dadurch sehr würzig. Dazu gab es einen Auberginen-Dip und Kartoffel-Kräuter-Muffins. Für die Muffins kann man laut Robert prima Reste vom Kartoffelbrei verarbeiten. Auch das werde ich bald nochmal ausprobieren, denn wenn ich Kartoffelbrei koche, mache ich immer zuviel und weiß nicht so recht wohin mit dem, was übrig bleibt.

Gemüsespieße mit Rauchtofu vom Grill

Muffins aus Kartoffeln, Mehl und KräuternVegetarische Spieße mit Rauchtofu, Aubergingepaste und Kartoffel-Kräuter-Muffins

Ach so, den Nachtisch hätte ich fast vergessen. Der war zwar auch sehr lecker, machte für meinen Geschmack aber etwas zu viel Arbeit. Es gab Mascarponecreme, die in (von mir mühsam) ausgehöhlten Orangen gebacken wurde, und dazu karamelisierte Ananas. Aus dem Orangensaft wurde dann noch spontan ein Orangensorbet. Hat man eine Eismaschine, geht das natürlich ganz fix – habe ich aber (bisher) leider auch noch nicht.

Wer das eine oder andere nachkochen möchte, findet hier die Rezepte für das Veggie-Barbecue. Sie stimmen nicht ganz genau mit dem überein, wie wir es letztendlich zubereitet haben. So fehlen beim Melonensalat die Sojasprossen – offensichtlich also eine neue kreative Idee von unserem Meisterkoch Robert. Der war übrigens nicht nur kreativ und kulinarisch auf der Höhe, sondern kannte sich auch ansonsten sehr gut mit Lebensmitteln und Ernährung aus. Kein Wunder also, dass wir beim gemeinsamen Essen auch noch ins Fachsimpeln kamen 😉

Rhabarber läutet meinen Frühling ein, am liebsten als Kuchen

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Pünktlich vor dem Wochenende bin ich auf folgende Pressemeldung gestoßen: Früher Start in starke Freiland-Rhabarbersaison. Eine wahre Glücksbotschaft für mich, denn ich liebe Rhabarber. Was in den Hausgärten – das kann ich gut in Nachbars Garten beobachten – noch wachsen muss, ernten die großen Erzeuger bei uns im Rheinland jetzt schon. Das funktioniert durch den Anbau unter Folien. Später gibt es traditionell bis zum 24. Juni (wie beim Spargel) Rhabarber aus dem Freiland. Dann bietet es sich auch an, süße Erdbeeren mit saurem Rhabarber zu kombinieren, zum Beispiel als Marmelade, Sorbet oder Kompott.

Rhabarber aus dem Freiland

Der Rhabarber aus Nachbars Garten braucht noch ein wenig

Oxalsäure in Maßen ist für Gesunde kein Problem

Ich habe jedenfalls ganz beglückt aus den letzten Stangen, die ich am Samstag gerade noch auf dem Markt ergattern konnte, meinen allerliebsten Rhabarberkuchen gebacken. Viele Rhabarberkuchen werden ja mit Baiser auf süß getrimmt. Das ist nicht so mein Fall. Ich bin eher der Sauer-macht-lustig-Typ. Daher brauche ich selbst bei Rhabarber nicht so viel Zucker. Stattdessen kommen Streusel oben drauf. Die Stangen waren so zart, dass ich sie nicht geschält habe. Dazu wird oft geraten, weil Rhabarber viel Oxalsäure enthält. Und die ist in größeren Mengen ungesund, vor allem für Menschen, die zu Nierensteinen neigen. Zu Anfang der Saison steckt aber noch wenig Oxalsäure in den jungen Stangen. Später ziehe ich einfach vom Ende her die Schalen ab. Der Gehalt an Oxalsäure reduziert sich außerdem durch das Kochen bzw. Backen. Ideal ist auch eine Kombi aus Rhabarber plus Milchprodukt, in meinem Kuchen der Quark und die Sahne (!) dazu: Das Calcium aus der Milch bindet die Oxalsäure.

Rhabarberkuchen mit Quark

Rhabarberkuchen mit Quarkcreme, Streuseln und bitte mit Sahne

Ist die Freilandsaison so richtig im Gang, gibt es bei mir regelmäßig Rhabarberkompott. Dazu dünste ich den Rhabarber kurz mit wenig Wasser und Zucker bis er weich ist. Manchmal dicke ich das Ganze noch mit etwas in Wasser aufgelöstem Vanille-Puddingpulver an. Wenn man es mit dem Zucker nicht übertreibt, ist das ein ziemlich schlanker Nachtisch, denn Rhabarber hat nur 13 Kilokalorien pro 100 Gramm.

Als Kind habe ich übrigens den Rhabarber aus dem eigenen Garten in ein Schälchen mit Zucker getunkt und roh geknabbert. Das war für mich immer ein deutliches Signal, dass Frühling ist. Eigentlich soll man Rhabarber aber nicht roh essen – wegen der Oxalsäure eben. Aber mal so ein Stängelchen auf die Hand ist sicherlich kein Drama. Damit die Zähne darunter nicht leiden, putzte ich sie etwa eine halbe Stunde später. Dann hat sich die aufgeraute Zahnoberfläche – das ist auch der Grund für das pelzige Gefühl im Mund – wieder geglättet.

Wenn die Stachelbeeren reif sind, wird aus meinem Rhabarberkuchen übrigens ein Stachelbeerkuchen. Den mag ich noch lieber, aber das dauert ja leider noch bis Juni.

 

 

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